Freitag, 9. März 2012
Fortsetzung
Nummer 2:
In der Mannschaft lief die Eröffnung hingegen erneut katastrofal: auf die Englische Eröffnung wählte ich die Englische Verteidigung und erreichte eine Stellung, die mir in etwa so gefiel wie das englische Wetter und die englische Küche. Mit Mühe landete ich mit Minusbauer und Zeitnot hier:
Obert-Loßin
24.-g4!? Dieser Zug wird sich noch sehr günstig für mich erweisen. Weiß spielte in der Folge etwas planlos:
25.Td1 Sf6 26.Sxf6 Lxf6 27.Lb2 Lh4 28.Lc3
Spätestens dieser Zug mutet merkwürdig an. Warum sollte der Läufer hier besser stehen?
Obert-Loßin
Ich habe schon etwas erreicht, werde jetzt aber etwas unvorsichtig:
28.-c5?! Ich wollte das weiße c5 für immer aus der Stellung nehmen und ging davon aus, dass 29.dxc5 Weiß nichts bringt. Aber der Zug ist voreilig.
29.dxc5 Mein Gegner sagte mir nach der Partie, dass er davon ausging, dass mein nächster Zug nicht ginge. Allerdings war 29.Tcd2 möglich, wonach 29.-Ta6 30.e4 nicht gut für Schwarz aussieht.
29.-bxc5 Legt b3 als Schwäche fest. 30.Tcd2 Ta6 Das hatte mein Gegner im 29. Zug übersehen. 31.g3? Das ist jetzt wirklich nicht gut. Der Bauer auf g4 legt jetzt die Schwächen auf f3 und h3 fest und der weiße Vorteil schmilzt dahin. 31.e4 war gut.
31.-Lf6 32.Lxf6+ Txf6 33.e4 So, jetzt ist der weiße Vorteil endgültig dahin, ich muss nur die richtige Abwicklung wählen.
Obert-Loßin
33.-Tf3 34.Td3 Txd3
Normalerweise sind Doppelturmendspiele noch remisträchtiger als Turmendspiele, aber das hier ist eine Ausnahme: Weiß verbleibt mit einem passiven Turm, während der schwarze König unvertreibbar e5 besetzen kann.
35.Txd3 Kf6 36.h3 Ein letzter Trick. 36.-h5 Die Bastion auf g4 muss gehalten werden. 37.hxg4 hxg4 38.Kg2 Ke5 39.f3 gxf3+ 40.Kxf3 Ta8 und Remisschluss. Schwarz steht gut.
Obert-Loßin

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