Sonntag, 31. Oktober 2010
Alles nur geklaut?
losso, 01:00h
Aus einem Gespräch mit einem Vereinskameraden über Computerschach heraus, habe ich die aktuelle Lage mal gecheckt.
Vor ca. 1,5 Jahren, das war mein bisheriger Kenntnisstand, gab es nichts, was Rybka 3 annähernd das Wasser reichen konnte. Die damalige Nummer 1 bei den frei erhältlichen war auf meinem Rechner seinerzeit Cyclone 3.4. Aber auch dieses Programm ging regelmäßig gegen Rybka 3 ein, im Normalfall irgendetwas zwischen 2:8 und 3:7.
In der Zwischenzeit hat sich allerdings einiges getan. Zum einen haben die kostenlosen Engines rund um Fruit etwas aufgeholt. Fruit ist eine Schachengine, die aufgrund der offenen Lizenz (GPL) vielfach Basis für weitere Engines war.
Genauso verhält es mit der Engine Glaurung. Auf Glaurung basiert das Programm Stockfish, das schon unheimlich nah an der Spielstärke Rybkas dran ist.
Doch dann kam Oktober letzten Jahres wie aus dem Nichts eine Engine namens Ippolit, die auch Rybka schlug. Auch diese Engine läuft unter der General Public License, das heißt, dass der Quellcode offen und das rogramm kostenlos ist. Die Autoren sind in Russland zu verorten und benutzen Pseudonyme. Die übernächste Weiterentwicklung von Ippolit namens Fire (aktuelle Version ist 1.3.1) ist derzeit die stärkste Schachengine der Welt.
Nur warum ist sie in keiner der gängigen Computer-Ranglisten zu finden?
Weder hier noch hier noch irgendwo hier liest man etwas von dieser Engine.
Grund dafür sind Anschuldigungen vom Rybka-Team, dass es sich hierbei lediglich um einen Rybka-Clone handele. Nachweise hierzu gibt es keine, da das Rybka-Team seinen Quellcode ncht offenlegen möchte. Die Begründung ist daher eher ein "weil nicht sein kann, was nicht sein darf" und "wir haben uns den Quellcode angeschaut und haben Hinweise gefunden". Schließlich bleiben aber, selbst wenn es sich um eine durch reverse engineering (das heißt grob, dass aus dem Programm der Programmiercode wiedergewonnen wurde) erstellte Engine handeln sollte, einige Fragen offen.
Die wichtigste: Wie haben es die Programmierer geschafft, das Programm nochmal deutlich leistungsfähiger zu machen als Rybka?
Es wundert schon ein wenig, dass die reine Behauptung des Plagiats dazu führt, dass versucht wird, die Existenz dieser Programme zu leugnen. Gilt hier gar nicht die Unschuldsvermutung oder ist die Macht von Chessbase so groß?
Das Programmierteam von Ippolit äußert sich zu dieser Fragestellung hier. Bei ChessLogik findet man dann auch die spielstarken Fire und RobboLito zum Download. Eine meines Erachtens recht objektive Darstellung gibt es bei Wikipedia.
Vor ca. 1,5 Jahren, das war mein bisheriger Kenntnisstand, gab es nichts, was Rybka 3 annähernd das Wasser reichen konnte. Die damalige Nummer 1 bei den frei erhältlichen war auf meinem Rechner seinerzeit Cyclone 3.4. Aber auch dieses Programm ging regelmäßig gegen Rybka 3 ein, im Normalfall irgendetwas zwischen 2:8 und 3:7.
In der Zwischenzeit hat sich allerdings einiges getan. Zum einen haben die kostenlosen Engines rund um Fruit etwas aufgeholt. Fruit ist eine Schachengine, die aufgrund der offenen Lizenz (GPL) vielfach Basis für weitere Engines war.
Genauso verhält es mit der Engine Glaurung. Auf Glaurung basiert das Programm Stockfish, das schon unheimlich nah an der Spielstärke Rybkas dran ist.
Doch dann kam Oktober letzten Jahres wie aus dem Nichts eine Engine namens Ippolit, die auch Rybka schlug. Auch diese Engine läuft unter der General Public License, das heißt, dass der Quellcode offen und das rogramm kostenlos ist. Die Autoren sind in Russland zu verorten und benutzen Pseudonyme. Die übernächste Weiterentwicklung von Ippolit namens Fire (aktuelle Version ist 1.3.1) ist derzeit die stärkste Schachengine der Welt.
Nur warum ist sie in keiner der gängigen Computer-Ranglisten zu finden?
Weder hier noch hier noch irgendwo hier liest man etwas von dieser Engine.
Grund dafür sind Anschuldigungen vom Rybka-Team, dass es sich hierbei lediglich um einen Rybka-Clone handele. Nachweise hierzu gibt es keine, da das Rybka-Team seinen Quellcode ncht offenlegen möchte. Die Begründung ist daher eher ein "weil nicht sein kann, was nicht sein darf" und "wir haben uns den Quellcode angeschaut und haben Hinweise gefunden". Schließlich bleiben aber, selbst wenn es sich um eine durch reverse engineering (das heißt grob, dass aus dem Programm der Programmiercode wiedergewonnen wurde) erstellte Engine handeln sollte, einige Fragen offen.
Die wichtigste: Wie haben es die Programmierer geschafft, das Programm nochmal deutlich leistungsfähiger zu machen als Rybka?
Es wundert schon ein wenig, dass die reine Behauptung des Plagiats dazu führt, dass versucht wird, die Existenz dieser Programme zu leugnen. Gilt hier gar nicht die Unschuldsvermutung oder ist die Macht von Chessbase so groß?
Das Programmierteam von Ippolit äußert sich zu dieser Fragestellung hier. Bei ChessLogik findet man dann auch die spielstarken Fire und RobboLito zum Download. Eine meines Erachtens recht objektive Darstellung gibt es bei Wikipedia.
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