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Dienstag, 1. Juni 2010
Fernschacherinnerungen Teil 3
losso, 15:36h
In meinem Duell mit dem Dänen Kirstein kam es nach den Zügen
1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. g3 c5 4. Sf3 cxd4 5. Sxd4 Lb4+ 6. Sc3 O-O 7. Lg2 d5 8. cxd5 Sxd5 9. Db3 Sa6 10. O-O Sxc3 11. bxc3 Le7
zu folgender Stellung:
Nach allem, was ich zu dieser Variante gesehen habe, wäre ich alles andere als begeistert, wenn ich hier die schwarzen Steine führen müsste.
Ich musste wieder an diese Partie denken, als Kramnik in Bonn die einzige Partie gegen Anand mit dieser Eröffnung (bis zum 9. Zug) gewann.
12. Td1 Sc5 13. Dc4 e5 14. La3
Alles bekannt und mehrfach gespielt, aber für denjenigen, der die Variante nicht kennt, eventuell nicht leicht nachzuvollziehen. 13.-e5 sieht ja fast wie ein Figurengewinn aus, aber die Gegendrohung 14. La3 sichert Weiß ein +=, dass sich in einer Fernpartie sehr komfortabel spielt. Jetzt ist 14.-exd4 einfach schlecht wegen 15. Lxc5, z.B. 15.-Lxc5 16. Dxc5 De8 17. cxd4 Dxe2 und Schwarz wird große Probleme haben, die Entwicklung zu beenden.
Überhaupt ist festzustellen, dass in vielen Varianten ein Traumszenario für den weißen Fianchettoläufer entsteht.
14.-Da5
Hier stand ich nun am Scheideweg. Nach langer Analyse fand ich einen Weg, um etwas Greifbares zu erlangen.
15. Db4!
Keine Neuerung, sondern schon von Gelfand und Zvjaginsev gespielt. Aber mE die richtige Wahl.
15.-Dxb4 16. Lxb4 Lg4
Damit sind wir in der Blindpartie zwischen Gelfand und Leko gelandet. Gelfand spielte 17. h3 und die Partie endete remis.
In Zvjaginsev-Solzhenkin wurde noch das Zugpaar 16.-a5 17. La3 eingefügt, bevor 17.-Lg4 folgte. Aber auch dann ist 18. Sb3 stark.
17. Sb3!N
Erst das ist die Neuerung. Der Be2 ist völlig irrelevant. Die Fesselung und die gefährdeten schwarzen Bauern am Damenflügel zählen.
17.-Sxb3
Geringfügig chancenreicher war wohl 17.-Tac8, z.B. 18. Sxc5 Lxc5 19. Lxb7 Tc7 20. Lf3 und vielleicht kann Schwarz das Endspiel halten.
18. axb3 Lxb4 19. cxb4
Ich sprach eben von Traumszenarien des weißen Fianchettoläufers. Diese Stellung zählt dazu. Ich möchte nicht sagen, dass sie bereits für Weiß gewonnen ist, aber in der praktischen Fernpartie unheimlich schwer zu verteidigen.
19.-a6?
Wickelt in ein Endspiel ab, das verloren sein dürfte. 19.-Tfd8 war vorzuziehen. Es entstehen sehr lange Varianten, die manchmal mit einem Mehrdoppelbauern für mich enden, was eventuell nicht zum Sieg reicht.
20. Lxb7 Ta7 21. Lxa6 Txa6 22. Txa6 Lxe2 23. Tda1 Lxa6 24. Txa6
Das eben Geschriebene gilt hier wohl nicht. Hier wird der Mehrdoppelbauer wohl zum Sieg reichen. Ein Tempo geht schließlich noch wegen der schwarzen Grundreihe drauf.
24.-Tb8 25. Ta5 f6 26. b5 Kf7 27. Kf1 Ke6 28. Ke2 Kd5 29. Kd3
Die kritische Stellung des Endspiels. Wenn ich es schaffe, die zwei Bauern am Damenflügel gegen zwei am Königsflügel zu tauschen, ist es meist gewonnen für mich, da der sK schon weit herausgelockt worden ist. Ich glaube hier nicht an die Rettung des Schwarzen.
29.-g6?! 30. Kc3 Kc5
Schwarz musste die Optimalstellung des wK auf b4 verhindern. Doch jetzt geht es den Königsflügelbauern an den Kragen.
31. Ta6 f5 32. Ta7 Kxb5 33. Txh7
Ein Bauer ist getauscht. Selbst wenn Schwarz den Bb3 gewinnen sollte, dürfte ihn das genügend beschäftigen, um auf seinem Königsflügel tabula rasa zu machen.
33.-Tc8+ 34. Kd2 Td8+ 35. Ke2 Tc8 36. Te7
Immer wenn jetzt e4 kommt, nimmt mein Turm die Optimalstellung auf e6 ein. Der nächste Zug ist auch laut Rybka der Stärkste, aber eigentlich mit der Aufgabe gleichzusetzen, denn danach wird es trivial.
36.-Kb4 37. Txe5 Kxb3 38. h4
Wenn jetzt der sK auf g7 stünde, wäre alles okay bei Schwarz.
38.-Kc4 39. Ke3 Tc6 40. Kf4 1-0
1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. g3 c5 4. Sf3 cxd4 5. Sxd4 Lb4+ 6. Sc3 O-O 7. Lg2 d5 8. cxd5 Sxd5 9. Db3 Sa6 10. O-O Sxc3 11. bxc3 Le7
zu folgender Stellung:
Nach allem, was ich zu dieser Variante gesehen habe, wäre ich alles andere als begeistert, wenn ich hier die schwarzen Steine führen müsste.
Ich musste wieder an diese Partie denken, als Kramnik in Bonn die einzige Partie gegen Anand mit dieser Eröffnung (bis zum 9. Zug) gewann.
12. Td1 Sc5 13. Dc4 e5 14. La3
Alles bekannt und mehrfach gespielt, aber für denjenigen, der die Variante nicht kennt, eventuell nicht leicht nachzuvollziehen. 13.-e5 sieht ja fast wie ein Figurengewinn aus, aber die Gegendrohung 14. La3 sichert Weiß ein +=, dass sich in einer Fernpartie sehr komfortabel spielt. Jetzt ist 14.-exd4 einfach schlecht wegen 15. Lxc5, z.B. 15.-Lxc5 16. Dxc5 De8 17. cxd4 Dxe2 und Schwarz wird große Probleme haben, die Entwicklung zu beenden.
Überhaupt ist festzustellen, dass in vielen Varianten ein Traumszenario für den weißen Fianchettoläufer entsteht.
14.-Da5
Hier stand ich nun am Scheideweg. Nach langer Analyse fand ich einen Weg, um etwas Greifbares zu erlangen.
15. Db4!
Keine Neuerung, sondern schon von Gelfand und Zvjaginsev gespielt. Aber mE die richtige Wahl.
15.-Dxb4 16. Lxb4 Lg4
Damit sind wir in der Blindpartie zwischen Gelfand und Leko gelandet. Gelfand spielte 17. h3 und die Partie endete remis.
In Zvjaginsev-Solzhenkin wurde noch das Zugpaar 16.-a5 17. La3 eingefügt, bevor 17.-Lg4 folgte. Aber auch dann ist 18. Sb3 stark.
17. Sb3!N
Erst das ist die Neuerung. Der Be2 ist völlig irrelevant. Die Fesselung und die gefährdeten schwarzen Bauern am Damenflügel zählen.
17.-Sxb3
Geringfügig chancenreicher war wohl 17.-Tac8, z.B. 18. Sxc5 Lxc5 19. Lxb7 Tc7 20. Lf3 und vielleicht kann Schwarz das Endspiel halten.
18. axb3 Lxb4 19. cxb4
Ich sprach eben von Traumszenarien des weißen Fianchettoläufers. Diese Stellung zählt dazu. Ich möchte nicht sagen, dass sie bereits für Weiß gewonnen ist, aber in der praktischen Fernpartie unheimlich schwer zu verteidigen.
19.-a6?
Wickelt in ein Endspiel ab, das verloren sein dürfte. 19.-Tfd8 war vorzuziehen. Es entstehen sehr lange Varianten, die manchmal mit einem Mehrdoppelbauern für mich enden, was eventuell nicht zum Sieg reicht.
20. Lxb7 Ta7 21. Lxa6 Txa6 22. Txa6 Lxe2 23. Tda1 Lxa6 24. Txa6
Das eben Geschriebene gilt hier wohl nicht. Hier wird der Mehrdoppelbauer wohl zum Sieg reichen. Ein Tempo geht schließlich noch wegen der schwarzen Grundreihe drauf.
24.-Tb8 25. Ta5 f6 26. b5 Kf7 27. Kf1 Ke6 28. Ke2 Kd5 29. Kd3
Die kritische Stellung des Endspiels. Wenn ich es schaffe, die zwei Bauern am Damenflügel gegen zwei am Königsflügel zu tauschen, ist es meist gewonnen für mich, da der sK schon weit herausgelockt worden ist. Ich glaube hier nicht an die Rettung des Schwarzen.
29.-g6?! 30. Kc3 Kc5
Schwarz musste die Optimalstellung des wK auf b4 verhindern. Doch jetzt geht es den Königsflügelbauern an den Kragen.
31. Ta6 f5 32. Ta7 Kxb5 33. Txh7
Ein Bauer ist getauscht. Selbst wenn Schwarz den Bb3 gewinnen sollte, dürfte ihn das genügend beschäftigen, um auf seinem Königsflügel tabula rasa zu machen.
33.-Tc8+ 34. Kd2 Td8+ 35. Ke2 Tc8 36. Te7
Immer wenn jetzt e4 kommt, nimmt mein Turm die Optimalstellung auf e6 ein. Der nächste Zug ist auch laut Rybka der Stärkste, aber eigentlich mit der Aufgabe gleichzusetzen, denn danach wird es trivial.
36.-Kb4 37. Txe5 Kxb3 38. h4
Wenn jetzt der sK auf g7 stünde, wäre alles okay bei Schwarz.
38.-Kc4 39. Ke3 Tc6 40. Kf4 1-0
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