Montag, 14. Juni 2010
Fernschach Champions-League Teil 2
Wie schon im vorherigen Artikel angekündigt, möchte ich zeigen, wie sich einer der Rostocker die dort angesprochene Trägheit der Engines zunutze machte.

Thomas Schwetlick ist ein sympathischer Mensch, der meines Wissens viel Zeit für das Schach einsetzt. Auch ich trat im Rahmen der Landesmeisterschaft gegen ihn im Fernschach an (Partie wird irgendwann in den Fernschacherinnerungen besprochen) und nicht selten erreichten hierbei seine Züge weit nach der Sperrstunde mein e-Mail-Postfach.

Der Sieg in der Champions-League ist eng mit seinem Namen verknüpft, mit 7 aus 10 war er das beste Brett 3 der Liga. Ein besonderer Coup gelang ihm mE in folgender Partie mit Weiß am Zug:
Schwetlick-Ham

Thomas hatte programmgemäß im Grünfelder den a2 geopfert und zumindest schon ein paar Figuren am Königsflügel aufgeboten. Schwarz hatte gerade seinen Turm von c7 nach c4 gezogen und die Drohung Dxd5 ins Spiel gebracht.
Nach dem jetzt folgenden Lehrbuchzug halte ich die schwarze Stellung für kaum mehr zu verteidigen. Trotzdem wies mein Rechner den Zug auch nach 15 Stunden Rechenzeit immer noch als fünftbesten aus. Ich weiß nicht, ob Thomas einen Rechenpark zu Hause stehen hat, dem es gelang, alles durchzurechnen, aber ich glaube einfach, dass hier der menschliche Faktor der ausschlaggebende war und Thomas merkte, dass bei Schwarz etwas nicht stimmte.

Nach der ganzen Vorgeschichte dürftet ihr schon ahnen, um welchen Zug es geht, aber der zweite Zug von Weiß ist nicht minder überraschend. Ich gebe euch noch ein wenig die Gelegenheit, euch einzudenken und die Stellung zu kommentieren.

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