Dienstag, 8. Juni 2010
Wie gewinnt man die Champions League...
...im Fernschach?

Diese Frage können die Fernschachfreunde aus Rostock uns nun beantworten, die "den Pott" nach MV geholt haben. Danke übrigens an Stefan für den Hinweis!

"Fernschach-" werden einige Fragen, "ist das nicht schon lange den Remistod gestorben?"
Aber nein - immerhin knapp jede dritte Partie war resultativ. Das geht noch in Ordnung. Wichtig ist dabei wohl, zu verstehen, welche Schwächen die Engines heute noch aufweisen.
Aus meiner Erfahrung sind das drei Phänomene:
a) wenig Unterstützung bei der Eröffnungswahl durch die Rechner,
b) Schwierigkeiten bei der Abschätzung von Endspielen, z.B. Unterschätzung der Remisbreite bei Turmendspielen und
c) ein drittes Phänomen, das ich hier genauer beleuchten möchte.

Es lässt sich so beschreiben:
Nach meiner Erfahrung meinen einige Engines, dass man als materiell benachteiligte Partei ein sich bietendes Dauerschach oder eine Zugwiederholung eingehen müsste, auch wenn man die Möglichkeit hat, gefahrlos einige Veränderungen an der Stellung herbeizuführen und eigentlich immer das Dauerschach oder eben die Zugwiederholung als Rückfalllösung besitzt.

In Reinform kann man so etwas natürlich in der Studie oder im Schachproblem sehen. Nehmen wir gleich den Extremfall von Halumbirek (Schach 1955).
Halumbirek 1955
Die Aufgabe lautet Matt in 130.

Diese Aufgabe ist von Menschen viel eher lösbar als von Rechnern. Probiert euch mal dran! Wenn wir mit dieser Aufgabe durch sind, gibt es dann einen zweiten Teil, in dem ich vorführe, wie einer der Rostocker Fernschachasse sich dies zunutze macht.

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