Montag, 26. April 2010
Wunschergebnisse 1/2
losso, 12:11h
...gab es ziemlich viele an diesem Wochenende.
Freitag:
Bochum verliert zu Hause gegen Stuttgart.
Als 96-Fan ein Wunschergebnis.
Die Hannover Scorpions gehen im Eishockey Playoff-Finale mit 2:0 in Führung, indem sie in Augsburg in der Overtime den zweiten Sieg klar machen: Wunschergebnis.
Topalov gewinnt gegen Anand mit Weiß gegen einen Grünfeld-Inder.
Wunschergebnis, da resultative Partie.
Mein Gegner Pascal kommt nicht, ad hoc entscheiden sich Marius und ich, unsere Partie nachzuholen.
In dieser Stellung betätigt Marius, mit Weiß spielend, den Selbstzerstörungsknopf, indem er zwei Züge vertauscht und danach alles noch schlimmer macht:
14. Tc2? Tad8 15. f3? dxc4! 16. bxc4 Dxd3 17. Dxd3 Txd3 18. Sf4? Td2 19. Txd2 Sxd2 20. Td1 Sxc4 21. Td7 Kf7 0-1
Weiterer Kommentar erübrigt sich nach diesem Suizid wohl, außer:
Wunschergebnis!
Samstag:
Ich liege mit Halsschmerzen und Fieber im Bett.
Kein Wunschergebnis.
Leverkusen schlägt tapfer kämpfende 96er schmeichelhaft mit 3:0.
Kein Wunschergebnis.
Dafür verliert auch Nürnberg zu Hause 2:3 gegen den BVB. Wunschergebnis!
Anand schlägt mit einem hübschen Katalanen zurück.
Wunschergebnis, da resultative Partie.
Wird fortgesetzt.
Freitag:
Bochum verliert zu Hause gegen Stuttgart.
Als 96-Fan ein Wunschergebnis.
Die Hannover Scorpions gehen im Eishockey Playoff-Finale mit 2:0 in Führung, indem sie in Augsburg in der Overtime den zweiten Sieg klar machen: Wunschergebnis.
Topalov gewinnt gegen Anand mit Weiß gegen einen Grünfeld-Inder.
Wunschergebnis, da resultative Partie.
Mein Gegner Pascal kommt nicht, ad hoc entscheiden sich Marius und ich, unsere Partie nachzuholen.
In dieser Stellung betätigt Marius, mit Weiß spielend, den Selbstzerstörungsknopf, indem er zwei Züge vertauscht und danach alles noch schlimmer macht:
14. Tc2? Tad8 15. f3? dxc4! 16. bxc4 Dxd3 17. Dxd3 Txd3 18. Sf4? Td2 19. Txd2 Sxd2 20. Td1 Sxc4 21. Td7 Kf7 0-1
Weiterer Kommentar erübrigt sich nach diesem Suizid wohl, außer:
Wunschergebnis!
Samstag:
Ich liege mit Halsschmerzen und Fieber im Bett.
Kein Wunschergebnis.
Leverkusen schlägt tapfer kämpfende 96er schmeichelhaft mit 3:0.
Kein Wunschergebnis.
Dafür verliert auch Nürnberg zu Hause 2:3 gegen den BVB. Wunschergebnis!
Anand schlägt mit einem hübschen Katalanen zurück.
Wunschergebnis, da resultative Partie.
Wird fortgesetzt.
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Freitag, 23. April 2010
Nachstellungen
losso, 13:14h
Zum zweiten Mal in meinem Leben habe ich am Mittwoch Königsgambit im Nachzug gespielt.
Eigentlich eine schlechte Eröffnungswahl, da sie nicht gerade meinem Naturell entspricht, aber ich halte die Eröffnung an sich für spielbar.
Außerdem soll man gegen (vermeintlich) schwächere Gegner keine Gambits spielen. Allerdings ist mein Gegner für seine Probleme in der Zeiteinteilung bekannt, daher wollte ich, dass er in der Zeitnot eine komplizierte Stellung vorfindet.
Was mit Königsgambit im Nachzug gemeint ist?
1. e4 e5 2. c4?! f5 begann seinerzeit die Partie gegen Peter Kutschke. Er lehnte ab und ich konnte als Sieger aus der Eröffnung hervorgehen und gewann später auch die Partie.
Diesmal umgekehrt:
1. c4 e5 2. Sc3 f5 3. e4 Sf6.
Mein Gegner Thorsten Lössing nahm an und nachdem ich zwei gute Gelegenheiten auf Vorteil verpasste ergab sich diese Stellung.
Hier hätte Thorsten mit 14. Sc3 mit der Idee 15. Se4 nebst Lg5 in Vorteil kommen können.
Statt dessen wollte er schon einen Zug eher meiner Dame nachstellen:
14. Le3?! Sg7 15. Dd2?
Das hatte ich gesehen und schnell für ungefährlich befunden, da ich viel Holz für meine Dame bekomme.
15.-Lxa4 16. Lg5 Dxg3 17. fxg3 Sc2+ 18. Kf2 Sxa1
Im 18. Zug kam in Betracht, den König über d1 nach c1 zu überführen. Auf der f-Linie gefällt er mir natürlich um so besser. Natürlich bekomme ich den Springer nicht mehr raus, aber die 2 Türme sind hier sicherlich der Dame überlegen.
Da Thorsten hier schon ordentlich Zeit verbraucht hatte, ging es auch schnell zuende.
19. b3 Lc6 20. Db2 gxf5 21. Dxa1?
Das macht es noch schlimmer, aber auch sonst habe ich beste Aussichten. Der Rest:
21.-fxg4+ 22. Kg1 gxh3 23. Le3 Lg2 24. d4?! Sf5 25. Lf2 e4 26. Dc1 e3! 27. Le1 Sxd4 28. Ld3 Sf3#
Der 23. Zug von Weiß verhindert h2+ Kxh2 Tf2+.
Nach 27. Lxe3 habe ich eine angenehme Wahl zwischen 27.-Tae8 (das gewinnt, aber ich muss nach 28. Lh6 genau spielen), Sxg3 oder Sxe3. Ich war mir sicher, dass mindestens einer dieser Züge gewinnt. Nach 27.Le1 ist es natürlich sofort kaputt.
Eigentlich eine schlechte Eröffnungswahl, da sie nicht gerade meinem Naturell entspricht, aber ich halte die Eröffnung an sich für spielbar.
Außerdem soll man gegen (vermeintlich) schwächere Gegner keine Gambits spielen. Allerdings ist mein Gegner für seine Probleme in der Zeiteinteilung bekannt, daher wollte ich, dass er in der Zeitnot eine komplizierte Stellung vorfindet.
Was mit Königsgambit im Nachzug gemeint ist?
1. e4 e5 2. c4?! f5 begann seinerzeit die Partie gegen Peter Kutschke. Er lehnte ab und ich konnte als Sieger aus der Eröffnung hervorgehen und gewann später auch die Partie.
Diesmal umgekehrt:
1. c4 e5 2. Sc3 f5 3. e4 Sf6.
Mein Gegner Thorsten Lössing nahm an und nachdem ich zwei gute Gelegenheiten auf Vorteil verpasste ergab sich diese Stellung.
Hier hätte Thorsten mit 14. Sc3 mit der Idee 15. Se4 nebst Lg5 in Vorteil kommen können.
Statt dessen wollte er schon einen Zug eher meiner Dame nachstellen:
14. Le3?! Sg7 15. Dd2?
Das hatte ich gesehen und schnell für ungefährlich befunden, da ich viel Holz für meine Dame bekomme.
15.-Lxa4 16. Lg5 Dxg3 17. fxg3 Sc2+ 18. Kf2 Sxa1
Im 18. Zug kam in Betracht, den König über d1 nach c1 zu überführen. Auf der f-Linie gefällt er mir natürlich um so besser. Natürlich bekomme ich den Springer nicht mehr raus, aber die 2 Türme sind hier sicherlich der Dame überlegen.
Da Thorsten hier schon ordentlich Zeit verbraucht hatte, ging es auch schnell zuende.
19. b3 Lc6 20. Db2 gxf5 21. Dxa1?
Das macht es noch schlimmer, aber auch sonst habe ich beste Aussichten. Der Rest:
21.-fxg4+ 22. Kg1 gxh3 23. Le3 Lg2 24. d4?! Sf5 25. Lf2 e4 26. Dc1 e3! 27. Le1 Sxd4 28. Ld3 Sf3#
Der 23. Zug von Weiß verhindert h2+ Kxh2 Tf2+.
Nach 27. Lxe3 habe ich eine angenehme Wahl zwischen 27.-Tae8 (das gewinnt, aber ich muss nach 28. Lh6 genau spielen), Sxg3 oder Sxe3. Ich war mir sicher, dass mindestens einer dieser Züge gewinnt. Nach 27.Le1 ist es natürlich sofort kaputt.
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Mittwoch, 21. April 2010
Doping mal wieder...
losso, 13:54h
Nachdem sich RankZero schon mehrfach über die Anti-Doping-Aktivitäten des DSB ausließ, sind nun die Schachblätter dran.
Die Kernfrage ist mE:
Ist man bereit, um des schnöden Mammons willen offensichtlich sinnlose Regeln zu akzeptieren.
Die Kernfrage ist mE:
Ist man bereit, um des schnöden Mammons willen offensichtlich sinnlose Regeln zu akzeptieren.
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Samstag, 17. April 2010
Einer fehlt noch...
losso, 15:45h
Im letzten Artikel schrieb ich von schlechten Partien und Problemen. Die Probleme habe ich gezeigt, fehlt noch mein letztes Glanzstück vom Brett.
Es tröstet mich ja, dass auch andere Fehler machen, aber es macht es auch nicht besser.
Mein Gegner hatte gerade seinen Läufer von d4 nach f6 zurückgezogen (warum eigentlich?).
Ich stehe etwas schlechter und bin etwas in Zeitnot. Es folgte:
1. Le3?? Lb2!
Warum darf der eigentlich einfach zurückkommen?
2. Ta2 Dxb3
Hier gibt es eine versteckte Möglichkeit:
3. Lf4! Dxa2 4. Lxb8 Txb8 5. Db7 T~ 6. Td2, wonach ich "nur" zwei Bauern im Rückstand bin und ein wenig Kompensation durch meine aktive Figurenstellung habe.
3. Txb2 Dxd1
Ich verliere Qualität und Bauer, da 4. Txb8 Txb8 5.Lxc5 Dd5 völlig aussichtslos ist.
Endergebnis (kaum zu glauben, aber wahr): Remis und die Mannschaft siegt 4,5:3,5.
Ich frage mich ja, was für ein starker Spieler mein Gegner wäre, wenn er sehen könnte.
Es tröstet mich ja, dass auch andere Fehler machen, aber es macht es auch nicht besser.
Mein Gegner hatte gerade seinen Läufer von d4 nach f6 zurückgezogen (warum eigentlich?).
Ich stehe etwas schlechter und bin etwas in Zeitnot. Es folgte:
1. Le3?? Lb2!
Warum darf der eigentlich einfach zurückkommen?
2. Ta2 Dxb3
Hier gibt es eine versteckte Möglichkeit:
3. Lf4! Dxa2 4. Lxb8 Txb8 5. Db7 T~ 6. Td2, wonach ich "nur" zwei Bauern im Rückstand bin und ein wenig Kompensation durch meine aktive Figurenstellung habe.
3. Txb2 Dxd1
Ich verliere Qualität und Bauer, da 4. Txb8 Txb8 5.Lxc5 Dd5 völlig aussichtslos ist.
Endergebnis (kaum zu glauben, aber wahr): Remis und die Mannschaft siegt 4,5:3,5.
Ich frage mich ja, was für ein starker Spieler mein Gegner wäre, wenn er sehen könnte.
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Sonntag, 7. Februar 2010
In keiner Partiephase werden die Punkte so bereitwillig hergeschenkt...
losso, 23:23h
...wie im Endspiel.
(O-Ton Ilja Schneider)
In meiner Babypause, die ich hiermit für beendet erkläre, habe ich zwei Partien zu diesem Thema produziert, ein drittes Beispiel stammt daher.
Fangen wir mit meiner heutigen Partie an.
Als Schwarzer habe ich es mal wieder nicht geschafft, meinen Königsangriff durchzubringen. Jetzt habe ich zwei Freibauern, davon einer gedeckt. Allerdings haben die weißen Figuren aktive Posten bezogen. Weiß sollte jetzt einfach abwarten, wie Schwarz gedenkt , Fortschritte zu machen. Dafür kam vor allem 1. Ke2 in Betracht. Offensichtlich befürchtete er aber, das Endspiel nach dem Damentausch auf e4 zu verlieren und zog daher 1. Dd3?. Allerdings hatte die Damenstellung auf e4 auch den Vorteil, dass der h-Bauer gehemmt war. Nach 1.-h4 konnte sich Weiß nicht mehr lange halten.
In dieser Partie aus der Vereinsmeisterschaft hatte ich einen geringfügigen Vorteil im Endspiel, aber 1.-Tf3 hält den Laden recht locker zusammen. Mein Gegner gab jedoch die flexible Position des Königs auf 1.-Kc4?! 2. Tb7 Tf3 3. f5 h4 4. Txa7.
Es kam 4.-Kxb4? und Schwarz verlor (kann man in den Tablebases nachlesen).
Es hätte schon höherer Technik bedurft, um das Remis zu sichern: 4.-h3 5. Th7 und jetzt 5.-Kd5! (oder 5.-Kd4!).
Jetzt kann ich zwar mit 6. Kg4 den letzten Bauern abholen, aber nach 6.-Tf1 7. Txh3 Ke4 kann ich trotz der beiden Bauern nicht gewinnen.
Und schließlich das letzte Beispiel aus dem Mannschaftskampf gegen Laatzen.
Ich hatte einen einzügigen Gewinn ausgelassen und stehe hier als Schwarzer richtig mies, da ich meine Situation nicht verbessern kann und sogar Zugzwang droht.
Es kam 1. Td6 Ke7 2. c7??
Mein Gegner glaubte, hiermit den c-Bauern gegen g- und d-Bauern tauschen zu können. Zum einen funktioniert das taktisch nicht, zum anderen hätte ich mich an seiner Stelle nicht so leichtfertig von meiner Lebensversicherung getrennt.
2.-Sxc7 3. Txg6 Le3!
Auweia! Jetzt muss Weiß ums Überleben kämpfen. Der Weiße erkannte dies nicht und strich nach 4. g4? Sb5! 5. Tc6 die Segel, ohne den Turmgewinn nach 5.-Sd4+ abzuwarten.
(O-Ton Ilja Schneider)
In meiner Babypause, die ich hiermit für beendet erkläre, habe ich zwei Partien zu diesem Thema produziert, ein drittes Beispiel stammt daher.
Fangen wir mit meiner heutigen Partie an.
Als Schwarzer habe ich es mal wieder nicht geschafft, meinen Königsangriff durchzubringen. Jetzt habe ich zwei Freibauern, davon einer gedeckt. Allerdings haben die weißen Figuren aktive Posten bezogen. Weiß sollte jetzt einfach abwarten, wie Schwarz gedenkt , Fortschritte zu machen. Dafür kam vor allem 1. Ke2 in Betracht. Offensichtlich befürchtete er aber, das Endspiel nach dem Damentausch auf e4 zu verlieren und zog daher 1. Dd3?. Allerdings hatte die Damenstellung auf e4 auch den Vorteil, dass der h-Bauer gehemmt war. Nach 1.-h4 konnte sich Weiß nicht mehr lange halten.
In dieser Partie aus der Vereinsmeisterschaft hatte ich einen geringfügigen Vorteil im Endspiel, aber 1.-Tf3 hält den Laden recht locker zusammen. Mein Gegner gab jedoch die flexible Position des Königs auf 1.-Kc4?! 2. Tb7 Tf3 3. f5 h4 4. Txa7.
Es kam 4.-Kxb4? und Schwarz verlor (kann man in den Tablebases nachlesen).
Es hätte schon höherer Technik bedurft, um das Remis zu sichern: 4.-h3 5. Th7 und jetzt 5.-Kd5! (oder 5.-Kd4!).
Jetzt kann ich zwar mit 6. Kg4 den letzten Bauern abholen, aber nach 6.-Tf1 7. Txh3 Ke4 kann ich trotz der beiden Bauern nicht gewinnen.
Und schließlich das letzte Beispiel aus dem Mannschaftskampf gegen Laatzen.
Ich hatte einen einzügigen Gewinn ausgelassen und stehe hier als Schwarzer richtig mies, da ich meine Situation nicht verbessern kann und sogar Zugzwang droht.
Es kam 1. Td6 Ke7 2. c7??
Mein Gegner glaubte, hiermit den c-Bauern gegen g- und d-Bauern tauschen zu können. Zum einen funktioniert das taktisch nicht, zum anderen hätte ich mich an seiner Stelle nicht so leichtfertig von meiner Lebensversicherung getrennt.
2.-Sxc7 3. Txg6 Le3!
Auweia! Jetzt muss Weiß ums Überleben kämpfen. Der Weiße erkannte dies nicht und strich nach 4. g4? Sb5! 5. Tc6 die Segel, ohne den Turmgewinn nach 5.-Sd4+ abzuwarten.
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Montag, 18. Januar 2010
Nichtantritte im Vereinspokal - Offener Brief an den NSV
losso, 12:12h
Kleiner Prolog: Im Gegensatz zu manch anderem Blogger habe ich hohe Achtung vor ehrenamtlichen Engagement. Allerdings sollte auch hier Kritik erlaubt sein, solange sie konstruktiv ist. Dieser Brief ist insofern offen, als dass ich zum einen die betroffenen Schachfreunde aus meinem Verein mit auf den Verteiler genommen habe, zum anderen veröffentliche ich ihn unter
http://losso.blogger.de
und stelle ihn dort zur Diskussion.
Unser Bezirksklassenverein hat jedes Jahr einen besonderen Höhepunkt: Im Mannschaftspokal gelingt es uns regelmäßig, einen höherklassigen Verein herauszuwerfen. So war auch dieses Mal die Euphorie groß, nachdem wir den SK Bremen-Nord in der zweiten Runde (die erste hatten wir ein Freilos) nach Hause geschickt haben.
Unumwunden gebe ich zu, dass wir dabei durchaus von folgender Regelung profitierten:
10.5 Die ersten 2 oder 3 Runden (je nach Anzahl der Vereine) werden regional ausgelost. Die klassentiefere Mannschaft hat hierbei Heimrecht.
Ich weiß nicht, was den NSV dazu bewogen hat, in diesem Jahr den Passus nur auf die ersten zwei Runden anzuwenden (wahrscheinlich war es die Anzahl der Vereine !?!), aber nach der Freude über das vermeintliche Traumlos, mit Tempo Göttingen einen Zweitligisten zugelost bekommen zu haben, folgte die Ernüchterung: Wieso Auswärtsspiel??
Das dachten sich wohl auch die Schachfreunde aus Rastede und Northeim, die ebenfalls bei einem klassenhöheren Verein gastieren sollten.
Für mich war der Zweispalt besonders groß. Gerne hätte ich mein Team in Göttingen unterstützt, schließlich bin ich der Wertungsstärkste im Verein. Aber acht Tage vor dem Geburtstermin meines ersten Sohnes 150 Kilometer von meiner Frau entfernt zu sein - da hatte ich Bauchschmerzen und sagte ab. Die tapferen Jungs, die dann hingefahren sind, mussten dann leider die Höchststrafe empfangen und wurden vom zweiten Anzug der Göttinger immer noch mit 4:0 nach Hause geschickt.
Ein Schicksal, das sich die Northeimer und Rasteder gänzlich ersparten, indem sie gar nicht erst die Reisestrapazen auf sich nahmen (siehe Niedersachsenpokal).
Man sollte nach dieser Runde konstatieren, dass der 10.5 in der Form gescheitert ist. Mein Vorschlag wäre es zum einen, das Regionalprinzip mindestens bis zum Viertelfinale durchzuhalten. Zum anderen ist es eine Pokaltradition, dass der klassentiefere Verein Heimrecht hat und diese sollte daher bis zum Ende angewendet werden.
Alternativ hat sich beispielsweise in Meckl.-Vorpommern die Regelung bewährt, zwei Runden an einem Tag auszutragen, wobei die klassentieferen Mannschaften einen Erstzugriff auf die Ausrichtung haben. ME auch denkbar.
Ich möchte den NSV insofern exkulpieren, als dass auch viele andere Landesverbände hier einen ähnlichen Passus in ihren Satzungen stehen haben. Dies sollte aber über den konkreten Reformbedarf nicht hinwegtäuschen.
Mit freundlichen Grüßen,
Sven-Hendrik Loßin
http://losso.blogger.de
und stelle ihn dort zur Diskussion.
Unser Bezirksklassenverein hat jedes Jahr einen besonderen Höhepunkt: Im Mannschaftspokal gelingt es uns regelmäßig, einen höherklassigen Verein herauszuwerfen. So war auch dieses Mal die Euphorie groß, nachdem wir den SK Bremen-Nord in der zweiten Runde (die erste hatten wir ein Freilos) nach Hause geschickt haben.
Unumwunden gebe ich zu, dass wir dabei durchaus von folgender Regelung profitierten:
10.5 Die ersten 2 oder 3 Runden (je nach Anzahl der Vereine) werden regional ausgelost. Die klassentiefere Mannschaft hat hierbei Heimrecht.
Ich weiß nicht, was den NSV dazu bewogen hat, in diesem Jahr den Passus nur auf die ersten zwei Runden anzuwenden (wahrscheinlich war es die Anzahl der Vereine !?!), aber nach der Freude über das vermeintliche Traumlos, mit Tempo Göttingen einen Zweitligisten zugelost bekommen zu haben, folgte die Ernüchterung: Wieso Auswärtsspiel??
Das dachten sich wohl auch die Schachfreunde aus Rastede und Northeim, die ebenfalls bei einem klassenhöheren Verein gastieren sollten.
Für mich war der Zweispalt besonders groß. Gerne hätte ich mein Team in Göttingen unterstützt, schließlich bin ich der Wertungsstärkste im Verein. Aber acht Tage vor dem Geburtstermin meines ersten Sohnes 150 Kilometer von meiner Frau entfernt zu sein - da hatte ich Bauchschmerzen und sagte ab. Die tapferen Jungs, die dann hingefahren sind, mussten dann leider die Höchststrafe empfangen und wurden vom zweiten Anzug der Göttinger immer noch mit 4:0 nach Hause geschickt.
Ein Schicksal, das sich die Northeimer und Rasteder gänzlich ersparten, indem sie gar nicht erst die Reisestrapazen auf sich nahmen (siehe Niedersachsenpokal).
Man sollte nach dieser Runde konstatieren, dass der 10.5 in der Form gescheitert ist. Mein Vorschlag wäre es zum einen, das Regionalprinzip mindestens bis zum Viertelfinale durchzuhalten. Zum anderen ist es eine Pokaltradition, dass der klassentiefere Verein Heimrecht hat und diese sollte daher bis zum Ende angewendet werden.
Alternativ hat sich beispielsweise in Meckl.-Vorpommern die Regelung bewährt, zwei Runden an einem Tag auszutragen, wobei die klassentieferen Mannschaften einen Erstzugriff auf die Ausrichtung haben. ME auch denkbar.
Ich möchte den NSV insofern exkulpieren, als dass auch viele andere Landesverbände hier einen ähnlichen Passus in ihren Satzungen stehen haben. Dies sollte aber über den konkreten Reformbedarf nicht hinwegtäuschen.
Mit freundlichen Grüßen,
Sven-Hendrik Loßin
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Donnerstag, 14. Januar 2010
Zweites Streiflicht der Niedersachsenmeisterschaft
losso, 14:49h
Auch wenn es sehr weh tut, anbei meine Niederlage aus der Schlussrunde.
Mit 4 aus 6 musste ich mit Schwarz auf Sieg spielen. Ich fühlte mich schon ziemlich erschöpft und so kam es wie es kommen musste. Ich übersah einen Einschlag im 14., danach gab mein Gegner einen ganzen Turm, um den Angriff anzuheizen und es entwickelte sich folgende Drohstellung.
Mein letzter Zug war 20.-Dh1-h6?!. Schon wenige Minuten, nachdem ich ihn gezogen hatte, bemerkte ich, dass h4 doch viel geeigneter gewesen wäre, um einen Blick auf den Läufer nach c4 zu werfen. Dennoch sah ich keine weiße Siegmöglichkeit.
Mein Gegner spielte
21.d6+ Kf8 22. Se6+ Kf7 23. Sxg7+.
Diesen Zug hatte ich völlig übersehen. Es gibt allerdings ein rettendes Manöver. Ich sah sogar die rettende Idee, allerdings im falschen Zusammenhang, also in einer Variante, wo sie nicht funktioniert.
Meine Verlustfortsetzung präsentiere ich, nachdem ihr meine Stellung erfolgreich verteidigt habt ;o)
Also: Schwarz am Zug verteidigt sich!
Mit 4 aus 6 musste ich mit Schwarz auf Sieg spielen. Ich fühlte mich schon ziemlich erschöpft und so kam es wie es kommen musste. Ich übersah einen Einschlag im 14., danach gab mein Gegner einen ganzen Turm, um den Angriff anzuheizen und es entwickelte sich folgende Drohstellung.
Mein letzter Zug war 20.-Dh1-h6?!. Schon wenige Minuten, nachdem ich ihn gezogen hatte, bemerkte ich, dass h4 doch viel geeigneter gewesen wäre, um einen Blick auf den Läufer nach c4 zu werfen. Dennoch sah ich keine weiße Siegmöglichkeit.
Mein Gegner spielte
21.d6+ Kf8 22. Se6+ Kf7 23. Sxg7+.
Diesen Zug hatte ich völlig übersehen. Es gibt allerdings ein rettendes Manöver. Ich sah sogar die rettende Idee, allerdings im falschen Zusammenhang, also in einer Variante, wo sie nicht funktioniert.
Meine Verlustfortsetzung präsentiere ich, nachdem ihr meine Stellung erfolgreich verteidigt habt ;o)
Also: Schwarz am Zug verteidigt sich!
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Mittwoch, 6. Januar 2010
Die Niedersachsenmeisterschaft...
losso, 16:38h
...habe ich mit einem enttäuschenden 47. Platz und 4 aus 7 beendet. Die schwache Leistung sieht man auch in der Performance, die bei ca. 1920 liegt. Nach 3,5 aus 5 war noch alles halbwegs in Ordnung, aber die letzten zwei Runden fehlte dann doch die Konzentration. Keine Katastrophe wie in Bergamo, aber zumindest Unbehagen wegen meiner Leistung.
Wenn ich was Interessantes in meinen Partien finde, werde ich es vorstellen.
Wenn ich was Interessantes in meinen Partien finde, werde ich es vorstellen.
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Dienstag, 15. Dezember 2009
How to win 5 Runden-Turniere mit kurzer Bedenkzeit - das Gruselkabinett
losso, 01:26h
Damit auch nicht das Gerücht aufkommt, dass ich ein ernsthafter Schachspieler sei, anbei noch ein paar peinliche Streiflichter aus meinen gewonnenen Turnieren:
Zunächst die Partien, die ich remis hielt, obwohl mein Gegner matt setzen konnte. Wir fangen mit dem Neujahrsturnier in Greifswald an.
FEN: 6k1/2r5/8/R7/5Nn1/2NP2P1/1r4P1/6K1 b - - 0 37
Gerade hatte ich auf a5 den Bauern verspeist. Wilko war offensichtlich verdutzt, weil er vermutete, dass ich das nicht kann/darf. Mein Plan den Sc3 gegen den Sg4 zu tauschen (der übrigens auch nicht funktioniert wegen 37.-Txc3 38. Tg5+ K bel. 39. Txg4 Tb1+ nebst Tcc1) ließ ihn das fehlerhafte 37.-Se3? ausführen und mich ins remis entweichen. Wer in der Stellung für Schwarz ein Matt findet, darf es behalten ;o) Am Ende hatte Wilko auch 4,5 Punkte, aber schlechtere Wertung.
Über das abgegebene Remis im Gemeindeturnier muss man eigentlich gar nichts sagen, das Diagramm spricht Bände.
FEN: 8/5p2/1R2pP2/2NpP2p/2kP2r1/8/5K1P/3R4 w - - 0 57
Hier hatten Marius mit Weiß am Zug und ich mit Schwarz beide noch 2 Minuten für den Rest der Partie. Marius gelang es noch mit Weiß einen Bauern und einen Turm einzustellen und dann, als wir nur noch 1 Minute pro Person hatten, ein erfolgreiches Remisgebot zu placieren.
Und nun die absoluten Highlights. Die letztrundigen Partien.
Zunächst wieder das Neujahrsturnier:
FEN: 2rq3k/2p1Nrb1/pp2Q2p/4p3/N7/BP1PP3/P6K/2Rb4 w - - 0 27
Wilfried hatte mit den weißen Steinen sich in feiner Assistenz bei meiner Stellungsselbstzerstörung geübt. An dieser Stelle muss er nur auf f7 nehmen und die Partie dauert nicht mehr lange. Statt dessen kam 28. Dxc8? Natürlich ist das immer noch gewonnen, aber bei beiderseitiger Zeitnot witterte ich hier schon Morgenluft.
28.-Dxc8 29. Sxc8 Lg4 (besser ist Tf2+) 30. Se7 Tf2+ 31. Kg3 Txa2 32. Kxg4 Txa3 33. Txc7 Txb3
FEN: 7k/2R1N1b1/pp5p/4p3/N5K1/1r1PP3/8/8 w - - 0 33
Hier hatten wir beide noch 45 Sekunden auf der Uhr. Wilfried zog 34. Td7?? ich 34.-Tb4+ (ein sehr fleißiger Turm). Darauf folgte a tempo 35. Sc3, welches ich reklamierte und natürlich sofort die Uhr drückte. Das Wiederaufstellen und Fassen eines Gedankens ließ Wilfried mit nur noch 4 Sekunden auf der Uhr, im 38. fiel sein Plättchen.
Und schließlich die Gemeindemeisterschaft:
Beiden Kontrahenten taten sich auch in der letzten Runde mit der Zeitgestaltung sehr schwer: 90 Minuten für die ganze Partie. Und so hatten wir in dieser Stellung beide nur noch ca. 5 Minuten.
FEN: 4brkr/4q1p1/pbp1p1Bp/3pB3/1P6/2P4Q/P5PP/4RR1K
Vorher hatte Christian bereits einige klarere Gewinnchancen und ich einige gute Verteidigungsmöglichkeiten ausgelassen. Mein letzter Zug Ld7-e8 war verständlich, aber falsch. Denn nach 31. Txf8+ Kxf8 (Dxf8 scheitert an Dxe6+) hat Weiß gleich zwei Gewinnvarianten. (Leicht zu finden.)
Es folgte allerdings der der Zeitnot geschuldete Kurzschluss 32. Tf8+ Kg8 33. Dg4 h5! 34. Tf7?? Lxf7 35. Lxh5?? Lxh5 Aufgabe und ich war Gemeindemeister.
Damit dürften wohl alle Gerüchte zerstreut sein...
P.S. Ob Kevin noch Platz für mich in seiner Schachklapse hat?
Zunächst die Partien, die ich remis hielt, obwohl mein Gegner matt setzen konnte. Wir fangen mit dem Neujahrsturnier in Greifswald an.
FEN: 6k1/2r5/8/R7/5Nn1/2NP2P1/1r4P1/6K1 b - - 0 37
Gerade hatte ich auf a5 den Bauern verspeist. Wilko war offensichtlich verdutzt, weil er vermutete, dass ich das nicht kann/darf. Mein Plan den Sc3 gegen den Sg4 zu tauschen (der übrigens auch nicht funktioniert wegen 37.-Txc3 38. Tg5+ K bel. 39. Txg4 Tb1+ nebst Tcc1) ließ ihn das fehlerhafte 37.-Se3? ausführen und mich ins remis entweichen. Wer in der Stellung für Schwarz ein Matt findet, darf es behalten ;o) Am Ende hatte Wilko auch 4,5 Punkte, aber schlechtere Wertung.
Über das abgegebene Remis im Gemeindeturnier muss man eigentlich gar nichts sagen, das Diagramm spricht Bände.
FEN: 8/5p2/1R2pP2/2NpP2p/2kP2r1/8/5K1P/3R4 w - - 0 57
Hier hatten Marius mit Weiß am Zug und ich mit Schwarz beide noch 2 Minuten für den Rest der Partie. Marius gelang es noch mit Weiß einen Bauern und einen Turm einzustellen und dann, als wir nur noch 1 Minute pro Person hatten, ein erfolgreiches Remisgebot zu placieren.
Und nun die absoluten Highlights. Die letztrundigen Partien.
Zunächst wieder das Neujahrsturnier:
FEN: 2rq3k/2p1Nrb1/pp2Q2p/4p3/N7/BP1PP3/P6K/2Rb4 w - - 0 27
Wilfried hatte mit den weißen Steinen sich in feiner Assistenz bei meiner Stellungsselbstzerstörung geübt. An dieser Stelle muss er nur auf f7 nehmen und die Partie dauert nicht mehr lange. Statt dessen kam 28. Dxc8? Natürlich ist das immer noch gewonnen, aber bei beiderseitiger Zeitnot witterte ich hier schon Morgenluft.
28.-Dxc8 29. Sxc8 Lg4 (besser ist Tf2+) 30. Se7 Tf2+ 31. Kg3 Txa2 32. Kxg4 Txa3 33. Txc7 Txb3
FEN: 7k/2R1N1b1/pp5p/4p3/N5K1/1r1PP3/8/8 w - - 0 33
Hier hatten wir beide noch 45 Sekunden auf der Uhr. Wilfried zog 34. Td7?? ich 34.-Tb4+ (ein sehr fleißiger Turm). Darauf folgte a tempo 35. Sc3, welches ich reklamierte und natürlich sofort die Uhr drückte. Das Wiederaufstellen und Fassen eines Gedankens ließ Wilfried mit nur noch 4 Sekunden auf der Uhr, im 38. fiel sein Plättchen.
Und schließlich die Gemeindemeisterschaft:
Beiden Kontrahenten taten sich auch in der letzten Runde mit der Zeitgestaltung sehr schwer: 90 Minuten für die ganze Partie. Und so hatten wir in dieser Stellung beide nur noch ca. 5 Minuten.
FEN: 4brkr/4q1p1/pbp1p1Bp/3pB3/1P6/2P4Q/P5PP/4RR1K
Vorher hatte Christian bereits einige klarere Gewinnchancen und ich einige gute Verteidigungsmöglichkeiten ausgelassen. Mein letzter Zug Ld7-e8 war verständlich, aber falsch. Denn nach 31. Txf8+ Kxf8 (Dxf8 scheitert an Dxe6+) hat Weiß gleich zwei Gewinnvarianten. (Leicht zu finden.)
Es folgte allerdings der der Zeitnot geschuldete Kurzschluss 32. Tf8+ Kg8 33. Dg4 h5! 34. Tf7?? Lxf7 35. Lxh5?? Lxh5 Aufgabe und ich war Gemeindemeister.
Damit dürften wohl alle Gerüchte zerstreut sein...
P.S. Ob Kevin noch Platz für mich in seiner Schachklapse hat?
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Sonntag, 13. Dezember 2009
Mannschaftsremis gegen Laatzen
losso, 18:50h
Nur kurz als Randnotiz: Wir haben heute 4:4 gegen Laatzen 2 gespielt. Der Punktverlust war nicht eingeplant, hätte aber leicht ein doppelter werden können.
Ich habe recht couragiert gespielt (z.B. eine Abwicklung gewählt, die mir zwei Leichtfiguren für Turm und Bauer gibt), aber leider im 36. Zug bei hängender Platte den (einfachen) Gewinnzug ausgelassen und stattdessen in ein wahrscheinlich verlorenes Endspiel abgewickelt, bei dem mein Gegner jedoch die zwei letzten Fehler hatte, die das Ganze dann doch noch in meine Richtung kippen ließen.
Die Partie war insgesamt sehr spannend, ich weiß aber wieder mal nicht, ob und wie ich sie mundgerecht aufbereiten kann. Stattdessen erteile ich dann wohl MiBu das Wort.
Ich habe recht couragiert gespielt (z.B. eine Abwicklung gewählt, die mir zwei Leichtfiguren für Turm und Bauer gibt), aber leider im 36. Zug bei hängender Platte den (einfachen) Gewinnzug ausgelassen und stattdessen in ein wahrscheinlich verlorenes Endspiel abgewickelt, bei dem mein Gegner jedoch die zwei letzten Fehler hatte, die das Ganze dann doch noch in meine Richtung kippen ließen.
Die Partie war insgesamt sehr spannend, ich weiß aber wieder mal nicht, ob und wie ich sie mundgerecht aufbereiten kann. Stattdessen erteile ich dann wohl MiBu das Wort.
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