Dienstag, 15. Dezember 2009
Babson
Was genau ein Babson ist, wird erst einmal nicht verraten. Wer allerdings jetzt schon anfängt, Suchmaschinen im Internet zu bemühen, der wird dann keine Aha-Erlebnisse bei dieser Aufgabe von Leonid Jarosch haben:

Jarosch 1983

FEN: Bq1B1K2/3PpN2/P3Pp2/P1p2P2/2Pk1b1R/1p6/pN1P1P2/QR6 w

Wieder einmal wirken die Figuren wie aufs Brett gekotzt, aber was zunächst wie ein heilloses Durcheinander wirkt, ist in Wirklichkeit eins der grandiosesten Probleme des 20. Jahrhunderts.

Weiß am Zug, matt in vier!

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How to win 5 Runden-Turniere mit kurzer Bedenkzeit - das Gruselkabinett
Damit auch nicht das Gerücht aufkommt, dass ich ein ernsthafter Schachspieler sei, anbei noch ein paar peinliche Streiflichter aus meinen gewonnenen Turnieren:

Zunächst die Partien, die ich remis hielt, obwohl mein Gegner matt setzen konnte. Wir fangen mit dem Neujahrsturnier in Greifswald an.

Loßin-Stubbe

FEN: 6k1/2r5/8/R7/5Nn1/2NP2P1/1r4P1/6K1 b - - 0 37

Gerade hatte ich auf a5 den Bauern verspeist. Wilko war offensichtlich verdutzt, weil er vermutete, dass ich das nicht kann/darf. Mein Plan den Sc3 gegen den Sg4 zu tauschen (der übrigens auch nicht funktioniert wegen 37.-Txc3 38. Tg5+ K bel. 39. Txg4 Tb1+ nebst Tcc1) ließ ihn das fehlerhafte 37.-Se3? ausführen und mich ins remis entweichen. Wer in der Stellung für Schwarz ein Matt findet, darf es behalten ;o) Am Ende hatte Wilko auch 4,5 Punkte, aber schlechtere Wertung.

Über das abgegebene Remis im Gemeindeturnier muss man eigentlich gar nichts sagen, das Diagramm spricht Bände.

Eilert-Loßin

FEN: 8/5p2/1R2pP2/2NpP2p/2kP2r1/8/5K1P/3R4 w - - 0 57

Hier hatten Marius mit Weiß am Zug und ich mit Schwarz beide noch 2 Minuten für den Rest der Partie. Marius gelang es noch mit Weiß einen Bauern und einen Turm einzustellen und dann, als wir nur noch 1 Minute pro Person hatten, ein erfolgreiches Remisgebot zu placieren.

Und nun die absoluten Highlights. Die letztrundigen Partien.
Zunächst wieder das Neujahrsturnier:
Woll-Loßin

FEN: 2rq3k/2p1Nrb1/pp2Q2p/4p3/N7/BP1PP3/P6K/2Rb4 w - - 0 27

Wilfried hatte mit den weißen Steinen sich in feiner Assistenz bei meiner Stellungsselbstzerstörung geübt. An dieser Stelle muss er nur auf f7 nehmen und die Partie dauert nicht mehr lange. Statt dessen kam 28. Dxc8? Natürlich ist das immer noch gewonnen, aber bei beiderseitiger Zeitnot witterte ich hier schon Morgenluft.
28.-Dxc8 29. Sxc8 Lg4 (besser ist Tf2+) 30. Se7 Tf2+ 31. Kg3 Txa2 32. Kxg4 Txa3 33. Txc7 Txb3

Woll-Loßin
FEN: 7k/2R1N1b1/pp5p/4p3/N5K1/1r1PP3/8/8 w - - 0 33

Hier hatten wir beide noch 45 Sekunden auf der Uhr. Wilfried zog 34. Td7?? ich 34.-Tb4+ (ein sehr fleißiger Turm). Darauf folgte a tempo 35. Sc3, welches ich reklamierte und natürlich sofort die Uhr drückte. Das Wiederaufstellen und Fassen eines Gedankens ließ Wilfried mit nur noch 4 Sekunden auf der Uhr, im 38. fiel sein Plättchen.

Und schließlich die Gemeindemeisterschaft:
Beiden Kontrahenten taten sich auch in der letzten Runde mit der Zeitgestaltung sehr schwer: 90 Minuten für die ganze Partie. Und so hatten wir in dieser Stellung beide nur noch ca. 5 Minuten.

Hachtmann-Loßin

FEN: 4brkr/4q1p1/pbp1p1Bp/3pB3/1P6/2P4Q/P5PP/4RR1K

Vorher hatte Christian bereits einige klarere Gewinnchancen und ich einige gute Verteidigungsmöglichkeiten ausgelassen. Mein letzter Zug Ld7-e8 war verständlich, aber falsch. Denn nach 31. Txf8+ Kxf8 (Dxf8 scheitert an Dxe6+) hat Weiß gleich zwei Gewinnvarianten. (Leicht zu finden.)
Es folgte allerdings der der Zeitnot geschuldete Kurzschluss 32. Tf8+ Kg8 33. Dg4 h5! 34. Tf7?? Lxf7 35. Lxh5?? Lxh5 Aufgabe und ich war Gemeindemeister.

Damit dürften wohl alle Gerüchte zerstreut sein...

P.S. Ob Kevin noch Platz für mich in seiner Schachklapse hat?

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