Donnerstag, 7. April 2011
Eilmeldung: Losso stuft Deutschlands Kreditwürdigkeit herab
losso, 23:18h
Der wenig einflussreiche Blogger Losso hat soeben Deutschlands Kreditwürdigkeit von AA (altes Rating von Losso) auf A herabgestuft. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis die einflussreichen Rating-Agenturen diesem Votum folgen würden, sagte er in einem Interview mit dem Verfasser dieses Textes.
Anlass zum Downgrade war eine weitere deutliche Verschärfung der Staatsverschuldung von ca. 65% des BIP in 2007 auf inzwischen ca. 80%. Die deutsche Staatsverschuldung liegt bei über 2 Billionen Euro.
Grund ist aber nicht nur die aktuelle Verschuldung, sondern auch der negative Ausblick: "Im Rahmen der Finanzkrise hat sich der deutsche Staat bereits schlechte Risiken in seine Bücher geholt, jetzt kommen über den Euro-Rettungsschirm noch einmal bis zu knapp 200 Mrd. Euro stark ausfallgefährdeter Risiken für Deutschland hinzu." Den letzten Anlass für den Downgrade gab es durch die Ankündigung Portugals, Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm zu beantragen. Losso befürchtet nun, dass weitere, auch größere Nationen folgen werden. "Sobald Italien und Spanien ebenfalls unter den Schirm gegangen sein werden, dürfte es keinen echten Grund mehr geben, die Zahlungsfähigkeit Deutschlands merklich höher einzuschätzen als die dieser Nationen."
Den Hinweis auf die grundgesetzliche Schuldenbremse ließ Losso nicht gelten: "Schon oft wurden ausgeglichene Haushalte geplant, bspw. in der Langfristplanung von Peer Steinbrück für 2011. Derzeit sind wir aber meilenweit davon entfernt: In 2010 lag die Neuverschuldung bei 7,6% des BIP, insgesamt 304 Mrd. Euro. Der Euro-Stabilitätspakt ist damit längst Geschichte." Er sieht eine maximale Neuverschuldung von 3% vor und eine Höchstverschuldung von 60% des BIP.
"Wenn nun durch die Inflation auch noch die Zinsen angehoben werden müssen, werden in vielen europäischen Ländern die Lichter ausgehen. Leider war unsere Regierung so unverantwortlich, sich in Sippenhaft nehmen zu lassen. Sobald die Staaten, denen man nun geholfen hat, Insolvenz werden anmelden müssen, steht auch die Zahlungsfähigkeit Deutschlands massiv auf der Kippe." so Lossos Verdikt, der auch die Nutznießer nennt. "Profitiert haben dann die vorherigen Gläubiger dieser Nationen, die überwiegend im Finanzsektor zu finden sind und nicht angemessen am Ausfall der Nationen beteiligt wurden."
Anlass zum Downgrade war eine weitere deutliche Verschärfung der Staatsverschuldung von ca. 65% des BIP in 2007 auf inzwischen ca. 80%. Die deutsche Staatsverschuldung liegt bei über 2 Billionen Euro.
Grund ist aber nicht nur die aktuelle Verschuldung, sondern auch der negative Ausblick: "Im Rahmen der Finanzkrise hat sich der deutsche Staat bereits schlechte Risiken in seine Bücher geholt, jetzt kommen über den Euro-Rettungsschirm noch einmal bis zu knapp 200 Mrd. Euro stark ausfallgefährdeter Risiken für Deutschland hinzu." Den letzten Anlass für den Downgrade gab es durch die Ankündigung Portugals, Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm zu beantragen. Losso befürchtet nun, dass weitere, auch größere Nationen folgen werden. "Sobald Italien und Spanien ebenfalls unter den Schirm gegangen sein werden, dürfte es keinen echten Grund mehr geben, die Zahlungsfähigkeit Deutschlands merklich höher einzuschätzen als die dieser Nationen."
Den Hinweis auf die grundgesetzliche Schuldenbremse ließ Losso nicht gelten: "Schon oft wurden ausgeglichene Haushalte geplant, bspw. in der Langfristplanung von Peer Steinbrück für 2011. Derzeit sind wir aber meilenweit davon entfernt: In 2010 lag die Neuverschuldung bei 7,6% des BIP, insgesamt 304 Mrd. Euro. Der Euro-Stabilitätspakt ist damit längst Geschichte." Er sieht eine maximale Neuverschuldung von 3% vor und eine Höchstverschuldung von 60% des BIP.
"Wenn nun durch die Inflation auch noch die Zinsen angehoben werden müssen, werden in vielen europäischen Ländern die Lichter ausgehen. Leider war unsere Regierung so unverantwortlich, sich in Sippenhaft nehmen zu lassen. Sobald die Staaten, denen man nun geholfen hat, Insolvenz werden anmelden müssen, steht auch die Zahlungsfähigkeit Deutschlands massiv auf der Kippe." so Lossos Verdikt, der auch die Nutznießer nennt. "Profitiert haben dann die vorherigen Gläubiger dieser Nationen, die überwiegend im Finanzsektor zu finden sind und nicht angemessen am Ausfall der Nationen beteiligt wurden."
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losso,
Donnerstag, 7. April 2011, 23:19
P.S.
Ich halte mich ja mit politischen Einwürfen hier überwiegend zurück, aber der musste mal sein. Bin gespannt, wie die Börse auf diesen Downgrade reagiert...
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mibu,
Freitag, 8. April 2011, 11:13
Sieh an, jetzt ist zu Moody's, S&P sowie Fitch auch noch Losso auf den Plan getreten. Der Einfluss der neuesten Ratingagentur wird von den meisten Analysten aber noch als begrenzt angesehen, da sich "Losso lokale Langzeitprognose" auf den Standort BRD konzentriert und keine US-Zertifizierung hat. Schade eigentlich.
Zu ergänzen ist noch, dass die Finanzwirtschaft sich von "LLL" distanziert mit den Hinweis, dass aus dessen Veröffentlichungen klar hervorgeht, dass der Inhaber von LLL die Systemrelevanz des Bankensektors nicht erkannt hat. "So it goes." (K.Vonnegut jr.)
Zu ergänzen ist noch, dass die Finanzwirtschaft sich von "LLL" distanziert mit den Hinweis, dass aus dessen Veröffentlichungen klar hervorgeht, dass der Inhaber von LLL die Systemrelevanz des Bankensektors nicht erkannt hat. "So it goes." (K.Vonnegut jr.)
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losso,
Freitag, 8. April 2011, 14:27
Offen gestanden...
...würde ich eine HRE nicht wirklich vermissen.
Ganz allgemein hätte ich mir eine Bankenlandschaft auch nach einigen Pleiten im Rahmen der Finanzkrise vorstellen können. Dann hätte es vielleicht auch das politisch gewollte Gesundschrumpfen und den Rückzug auf originäres Bankgeschäft gegeben. Und die Zahlungsfähigkeit des eigenen Landes aufs Spiel zu setzen, um Banken zu retten, kann doch nicht wirklich der Ernst eines Politikers sein.
Dass es Banken umhauen würde, 20-30% ihres Irland-Exposures abzuschreiben, halte ich im Übrigen für wenig realistisch. Und wenn, dann haben diese ihren Job schlecht gemacht - Kreditrisiken einzugehen und zu tragen, ist ein nicht unwesentliches Geschäftsfeld von Banken. Dafür verlangen diese eine Risikoprämie. Von den Gläubigern Irlands hätte man zumindest die Rückerstattung dieser einfordern müssen.
Ganz allgemein hätte ich mir eine Bankenlandschaft auch nach einigen Pleiten im Rahmen der Finanzkrise vorstellen können. Dann hätte es vielleicht auch das politisch gewollte Gesundschrumpfen und den Rückzug auf originäres Bankgeschäft gegeben. Und die Zahlungsfähigkeit des eigenen Landes aufs Spiel zu setzen, um Banken zu retten, kann doch nicht wirklich der Ernst eines Politikers sein.
Dass es Banken umhauen würde, 20-30% ihres Irland-Exposures abzuschreiben, halte ich im Übrigen für wenig realistisch. Und wenn, dann haben diese ihren Job schlecht gemacht - Kreditrisiken einzugehen und zu tragen, ist ein nicht unwesentliches Geschäftsfeld von Banken. Dafür verlangen diese eine Risikoprämie. Von den Gläubigern Irlands hätte man zumindest die Rückerstattung dieser einfordern müssen.
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