Montag, 16. November 2009
Verteidigungskünste...
...wären vonnöten gewesen in dieser Stellung:

Kaufhold-Loßin

FEN: r3r1k1/1b1n1pp1/1q1p1n1p/p2P1N2/4P2B/1pPBR3/5PPP/R2Q2K1 b - - 0 20

Ich war mit Schwarz am Zug (mein Gegner hatte bereits einen Gewinn ausgelassen) und sah zwar die weißen Angriffsabsichten am Königsflügel, glaubte aber, mit g6 immer über eine passende Ausrede zu verfügen. Dies traf allerdings nicht zu.

Nach 20....a4? 21. Tg3 g6? 22. Dd2! hielt meine Stellung keine weiteren 4 Züge.

Schwarz kann in der Diagrammstellung allerdings in Vorteil kommen. Schaut mal rein - um den richtigen Zug zu finden, muss man sehr viel Stellungsgefühl aufbringen.

Insgesamt reichte es für unsere Mannschaft für ein 4:4 gegen einen Gegner, gegen den wir eigentlich immer schlecht aussahen. Damit wir gegen die Gretenberger einen Mannschaftspunkt holen konnten, mussten diese zu siebt anreisen...

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Einen S soll man nicht nach f5 lassen...
... lautet eine alte (und richtige) Weisheit. Da zudem der schwarzfeldrige L fehlt, kann man schnell auf g7 durchhängen. Anstelle des äußerst optimistischen a4 hätte ich 20.-Te5 erwogen, um auf 21.Tg3 Txf5 zu spielen. Danach wird es so schnell nicht matt, und man kann nach 22.exf5 wohl zu a4 greifen. Nach 23.Ta3 (sonst a3) geht Lxd5 mit einem B für die Qualität und einem furchtbaren Freibauernduo. Sollte klarer Vorteil bis Gewinnstellung für Schwarz sein.

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Ja
das sieht gut aus. Qualitätsopfer kommen ja ohnehin in Mode. Wäre ich aber auch nicht drauf gekommen. Ich versuche immer, so einen schrecklichen Angriff auf meine Rochadestellung möglichst zu vermeiden.

War das Spanisch?

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Tja, mibu, irgend einen Grund muss es ja haben, dass zwischen uns beiden 6 Spielklassen liegen ;o) 20....Te5 mit der Drohung (sic!) 21....Txf5 stellt Weiß in der Tat vor Probleme.
Nach 20....a4 war ich nicht optimistisch. Ich hatte nur nach meinen (fehlerhaften) Berechnungen das Gefühl, dass jeder Zug am Königsflügel meine Stellung dort nur weiter kompromittieren würde.

Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr im direkten Königsangriff verloren, aber ich habe mir vorgenommen, mich schachlich weiterzuentwickeln und wollte daher auch mal andere Stellungstypen ausprobieren. Offenbar kostet mich das gefühlte 200 Punkte Spielstärke.

Spanisch? Weit daneben.
1. d4 Sf6 2. Sf3 e6 3. c4 Lb4+ 4. Sc3 c5 5. d5 exd5 6. exd5 d6 7. e3 0-0 8. Ld3 und hier kam ich mit der Neuerung 8....b5?! um die Ecke. Der Zug juckte mir förmlich unter den Fingern, ist aber nicht erste Wahl.

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Kein Spanisch,
sondern eine Ben-Oni-Struktur. Da muss man sich freilich nicht wundern ;-)

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Muss man nicht...
...andererseits produziert das spannende und lehrreiche Partien, bei denen man mal wieder merkt, wie extrem weit man von der schachlichen Vervollkommnung entfernt ist.

Die vorliegende Stellung ist ja auch durch die Trennlinie zwischen Damen- und Königsflügel gekennzeichnet, die nicht leicht übertreten werden kann.

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Nicht übertreiben!
Sechs Spielklassen werden es wohl nicht sein, denn ich spiele diese Saison hauptsächlich erste belgische Division, da kannst Du gar nicht sechs Klassen tiefer sein - in Belgien gibt es nämlich nur fünf Divisionen ;-)

Ansonsten vielen Dank für die Blumen, ich sende Dir bei Gelegenheit ein paar "Glanzpartien" von mir, die nicht für die Veröffentlichung geeignet sind (jugendgefährdend und so). Dann relativiert sich der Eindruck "starker Verteidiger", der jetzt vielleicht entstanden ist, in Windeseile...

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Stimmt...
...sind nur drei Ligen ;o)

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