Sonntag, 6. März 2011
Mal wieder preisgekrönt
losso, 14:24h
Mit diesem Matt in drei gewann Michael Keller 1992 den ersten Preis in der Schwalbe.
Weiß am Zug, matt in drei.
Antworten wie immer als Kommentar. Viel Spaß beim Lösen!
Weiß am Zug, matt in drei.
Antworten wie immer als Kommentar. Viel Spaß beim Lösen!
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drrd,
Sonntag, 6. März 2011, 21:00
Natürlich ist es der unwahrscheinlichste Zug ...
... jedenfalls fast. Nachdem viele Versuche knapp scheitern, bringt Weiß mit 1. Kb7 eine neue Idee ins Spiel: Die Drohung lautet 2. Ka6 nebst 3. Tc6#.
Will sich Schwarz nun am Bauern b5 vergreifen, braucht er dafür 2 Züge, und am Ende wird er dann durch 3. Txb5 matt, z. B. 1. ... b1D 2. Ka6 Dxb5+ 3. Txb5#.
Schwarz kann außerdem versuchen, über die 6. Reihe zu stören. Dazu hat er drei Möglichkeiten:
A 1. ... Th6 lässt den Spinger f2 unbewacht.
2. Lf5 nebst 3. Se4#
B 1. ... f5 nimmt Schwarz die Möglichkeit zu fxe5.
2. Td2 nebst 3. Ld4# außer
2. ... fxe4 3. Sxe4#
C 1. ... fxe5 und der Bauer kann nicht mehr nach f5.
2. Lg2 Die Drohung lautet 3. Se4#
2. ... exd4 3. Lxd4#
Schön ist, dass durch die neue Drohung Schwarz sich bei A, B und C selbst der Verteidigung gegen den jeweiligen 2. weißen Zug beraubt. Die Drohung nach dem 2. Zug, (einzige) Abwehr und alternatives Matt sind bei B und C zudem symmetrisch in der Notation.
Schwarz ist unter anderem deshalb so hilflos, weil Weiß entscheidende Felder wie b4, d4 und d5 doppelt kontrolliert. Das Motiv der Blockade bzw. Verstellung kommt hier kunstvoll zur Geltung.
Will sich Schwarz nun am Bauern b5 vergreifen, braucht er dafür 2 Züge, und am Ende wird er dann durch 3. Txb5 matt, z. B. 1. ... b1D 2. Ka6 Dxb5+ 3. Txb5#.
Schwarz kann außerdem versuchen, über die 6. Reihe zu stören. Dazu hat er drei Möglichkeiten:
A 1. ... Th6 lässt den Spinger f2 unbewacht.
2. Lf5 nebst 3. Se4#
B 1. ... f5 nimmt Schwarz die Möglichkeit zu fxe5.
2. Td2 nebst 3. Ld4# außer
2. ... fxe4 3. Sxe4#
C 1. ... fxe5 und der Bauer kann nicht mehr nach f5.
2. Lg2 Die Drohung lautet 3. Se4#
2. ... exd4 3. Lxd4#
Schön ist, dass durch die neue Drohung Schwarz sich bei A, B und C selbst der Verteidigung gegen den jeweiligen 2. weißen Zug beraubt. Die Drohung nach dem 2. Zug, (einzige) Abwehr und alternatives Matt sind bei B und C zudem symmetrisch in der Notation.
Schwarz ist unter anderem deshalb so hilflos, weil Weiß entscheidende Felder wie b4, d4 und d5 doppelt kontrolliert. Das Motiv der Blockade bzw. Verstellung kommt hier kunstvoll zur Geltung.
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losso,
Sonntag, 6. März 2011, 21:52
Am Brett gefunden?
Respekt!
Zum Inhalt gehören aber auch noch die Widerlegungen von 1.Td2 und 1.Lg2, die ebenfalls eine besondere Harmonie aufweisen.
Zum Inhalt gehören aber auch noch die Widerlegungen von 1.Td2 und 1.Lg2, die ebenfalls eine besondere Harmonie aufweisen.
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drrd,
Sonntag, 6. März 2011, 22:38
Also gut:
1. Td2? mit der Idee Ld4# scheitert an
1. ... fxe5
2. Lg2 Lxd2 und nach 3. Se4+ ist d5 ungedeckt.
1. Lg2? mit der Idee Se4# scheitert an
1. ... f5
2. Td2 Txg2 und nach 3. Ld4+ ist d5 wieder ungedeckt.
Die Harmonie ist in der Notation offensichtlich und wird dadurch verstärkt, dass einmal LxT und einmal TxL gespielt wird. Die wechselnden Rollen von Läufer und Springer aus der eigentlichen Lösung finden zudem in den Fehlversuchen ihr Echo. Tatsächlich steigern die Widerlegungen noch einmal den Genuss.
1. ... fxe5
2. Lg2 Lxd2 und nach 3. Se4+ ist d5 ungedeckt.
1. Lg2? mit der Idee Se4# scheitert an
1. ... f5
2. Td2 Txg2 und nach 3. Ld4+ ist d5 wieder ungedeckt.
Die Harmonie ist in der Notation offensichtlich und wird dadurch verstärkt, dass einmal LxT und einmal TxL gespielt wird. Die wechselnden Rollen von Läufer und Springer aus der eigentlichen Lösung finden zudem in den Fehlversuchen ihr Echo. Tatsächlich steigern die Widerlegungen noch einmal den Genuss.
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losso,
Sonntag, 6. März 2011, 23:33
Kaleidoskopartig...
...drehen sich hier nach meinem Empfinden die beteiligten Figuren. Nur, dass man das Kaleidoskop nicht sofort in Gang setzen darf, sondern erst eine zusätzliche Mattdrohung aufstellen muss, die die Maschinerie in Gang setzt.
Meines Erachtens braucht man bei diesem wunderbaren Problem die Buchstaben gar nicht, da man hier die Harmonie direkt spürt. Trotzdem ganz kurz: 1.Td2? A mit der Drohung 2.Ld4# C scheitert an 1.-fxe5 a. 1.Lg2? B mit der Drohung 2.Se4# D scheitert an 1.-f5 b.
Weiß zieht 1.Kb7 und jetzt scheitert a an B mit der Drohung D, wobei eine Parade dann doch noch C zulässt. Umgekehrt scheitert b an A mit der Drohung C und auch hier führt eine Parade zu D.
Weniger wunderbar sind hier lediglich ein paar schwarze Steine, die zeigen, wie schwierig es für einen Problemkomponisten ist, so ein Problem korrekt zu bekommen.
Meines Erachtens braucht man bei diesem wunderbaren Problem die Buchstaben gar nicht, da man hier die Harmonie direkt spürt. Trotzdem ganz kurz: 1.Td2? A mit der Drohung 2.Ld4# C scheitert an 1.-fxe5 a. 1.Lg2? B mit der Drohung 2.Se4# D scheitert an 1.-f5 b.
Weiß zieht 1.Kb7 und jetzt scheitert a an B mit der Drohung D, wobei eine Parade dann doch noch C zulässt. Umgekehrt scheitert b an A mit der Drohung C und auch hier führt eine Parade zu D.
Weniger wunderbar sind hier lediglich ein paar schwarze Steine, die zeigen, wie schwierig es für einen Problemkomponisten ist, so ein Problem korrekt zu bekommen.
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