Montag, 25. Juni 2012
Viele Damen
Je mehr Damen, desto größer der Vorteil für die Rechner. Das war schon so als die Menschen noch in der Lage waren, gelegentliche Siege gegen die Blechköpfe zu erringen. Ein User hier schrieb einmal sinngemäß, dass er Fragen zu Damenendspielen nur unter Konsultation eines Anwalts (wahrscheinlich so einer von der Chessbase AG) beantworten würde.
Die folgende Stellung ist der Kulminationspunkt einer monumentalen, mit dem 3. Preis im van der Heijden Jubiläumsturnier ausgezeichneten Studie von Sergiy Didukh.

Didukh 2011

Weiß hat schon zwei Damen, Schwarz wartet nur darauf gleichzuziehen. Außerdem steht der weiße König steht im Schach und nur eine Antwort gewinnt. Dabei kommt es zu einem Umstand, den ich bei einem solchen Endspiel nicht vermutet hätte, doch ab hier gebe ich an die Leser ab.

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Der erste Versuch...
wäre es, den König auf c8 vor den Schachs zu verstecken: 1.Kd7 d1D+ 2.Kc8. Jetzt muss Schwarz e5 decken, und dann hat Weiß zumindest schon mal ein paar Schachs. Aber wahrscheinlich wäre das für einen 3.Preis zu einfach, und man lockt zunächst mittels 1.Ke8 die Dame nach e3, um nach 1...De3+ 2.Kd8 d1D+ 3.Kc8 auf Zugzwang zu reklamieren.

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Logischerweise...
...macht Schwarz dies ("Jetzt muss Schwarz e5 decken") mit 2.-De3 und hält remis.

Die Quintessenz ist:
Es gibt tatsächlich eine Stellung mit vier Damen und reziprokem Zugzwang, nämlich diese.
Didukh 2011
In dieser Stellung heißt es: Weiß am Zug remis, Schwarz am Zug verliert. Und dass, obwohl das Zugrecht in Damenendspielen mit 2 vs. 2 Damen meist umgekehrt über wohl und wehe entscheidet.

Das bedeutet, dass Weiß hier 1.Ke8 spielt, um Schwarz schließlich in Zugzwang zu bringen. Ein Fakt, den man dieser Stellung wahrlich nicht ansieht, oder?

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