Freitag, 30. April 2010
Und noch eine kleine Anekdote...
...vom letzten Sonntag.

Jürgen hatte mit Schwarz seinen Gegner komplett überspielt, da kam es zu dieser Stellung (bitte überprüfen, mein Gedächtnis ist fehlbar):
Reinecke-Matthes

Hier sah ich 1.-Txd4! 2. Dxd4 (hier deckt die Dame den Tc1 nicht) Dc6 3. Kf1 (3.f3 Lc5) Dh1+ 4. Ke2 Dxc1 -+
Jürgen nahm sich einige Zeit, was mich stutzig machte, doch dann zog er 1.-Txd4! Ich freute mich schon über den ganzen Zähler, der wohl bald zu Buche stehen dürfte. Einige Minuten später sah ich ein Endspiel mit 2 Läufern gegen Turm für Jürgen, das zwar auch gewonnen war, aber ich war fürbaß erstaunt, wie es dazu kommen konnte. Und dann sah ich es auf seinem Partieformular. Er hatte den "schwierigen" Gewinn nach 1.-Txd4! 2. Dxd4 e5?! gesehen (wahrscheinlich kam dann 3. Sd5 exd4 4. Sxc7 Txc7 -+) und den einfachen Gewinn (sofern ich nichts übersehen habe) ausgelassen. Endergebnis natürlich: 0-1.

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Mittwoch, 28. April 2010
Enttäuschung
Lieber Schachfreund [Sachbearbeiter der Schwalbe],

vielen Dank für die Veröffentlichung der Studie.

Im Internetzeitalter bleibt es sicherlich nicht aus, dass das deutsche ß in meinem Namen durch ein ss ersetzt wird - kein Problem; da ich auch ausländische e-Mail-Empfänger habe, sieht man meinen richtigen Namen meist nur in der Unterschrift. Auch dass ich nicht, wie mE üblich, als Neukomponist begrüßt wurde, kann ich verschmerzen. Aber dass dann noch der weiße König in der Studie statt auf h6 auf h3 abgedruckt ist, finde ich dann doch etwas enttäuschend.

Würden Sie sich bitte um eine Korrektur im Internet und in der nächsten Ausgabe bemühen. Vielen Dank im Voraus!

Mit freundlichen Schachgrüßen,

[losso]

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Dienstag, 27. April 2010
Wunschergebnisse 2/2
Kommen wir nun zum
Sonntag:

Der Sieg Freiburgs gegen Wolfsburg war natürlich
kein Wunschergebnis. Trotzdem Glückwunsch in den Breisgau. Die haben den Klassenerhalt jetzt selbst in der Hand.

Die Scorpions werden erstmalig in ihrer Vereinsgeschichte deutscher Meister. Absolutes Wunschergebnis!
Dass eine Saison, in der man nach 20 Spieltagen mit kreisendem Pleitegeier (die Spieler haben durch Gehaltsverzicht das Überleben des Vereins gesichert, einige gingen aber) auf dem letzten Platz stand mit dem Meistertitel abgeschlossen wird, ist der komplette Wahnsinn. Aber auch die Augsburger dürfen zurecht Stolz auf ihre tolle Leistung sein.

Während die Schachbundesliga schon Pause hat, ging es für uns um den Aufstieg. Als Dritter musste ein Sieg gegen Lehrte 3 her, außerdem brauchten wir Schützenhilfe.
Der zweite Platz würde zur Relegation führen, der erste zum Direktaufstieg.

Meine Partie weiste Ähnlichkeiten zur letzten besprochenen auf. Wieder hatte ich Schwarz und die Bauernstruktur ist fast identisch zur Partie vom Freitag.
Kratky-Loßin
Und die nächste Parallele zu Freitag: Wieder lautete der Verlustzug des Weißen f3.
18. f3? Sxd2 19. Dxd2 dxc4 20. Lxc4 besser war 20. Le2, um wenigstens die offene a-Linie für den Bauern zu erhalten. 20.-Lxf3 21. Lxe6+ Dxe6 22. gxf3 Dxe5 und 0-1 im 45.
Natürlich ein Wunschergebnis.

Die Lehrter traten ersatzgeschwächt und desolat auf. Daher setzte es eine ordentliche Tracht Prügel. 7:1 hieß es am Ende für uns.
Eigentlich ein Wunschergebnis, aber dazu später. Randnotiz: Unser Gegner Lehrte hätte 2,5 Brettpunkte gebraucht und stieg ab.

Absolut bemerkenswert übrigens das Fehlleistungsfestival im Bauernendspiel an Brett 6:
Julian hatte in der Eröffnung mit Weiß eine Figur eingestellt und mit des Gegners Hilfe zurückgewonnen. Da kam dieses Endspiel aufs Brett (Gedächtnisprotokoll meinerseits):
Essmann-Arlt
Ich kann nicht sagen, was hier der beste Zug ist (z.B. Funktioniert Kxb5?, gewinnt 1.h4?). Vielleicht ist die weiße Position gewonnen, aber schauen wir mal rein (Anm.: Alle Analysen unter Vorbehalt, da ohne Rechner.):
1. Kd5 Ich glaube hier an 1. h4. Schwarz kann nicht h6 spielen wegen h5. Z.B. (frei erfundene Variante) 1.-g6 (Vielleicht sollte Schwarz darauf verzichten, aber irgendwann taucht dann der wK auf f7 auf oder darf den f5 abgreifen - der sK kann sich nicht ewig auf d7 behaupten.) 2. Kd5 b4 (2.-h6 3. Ke5 +-) 3. b3 a6 4. Ke5 a5 5. Kd5 +- Alles wie gesagt ohne Gewähr. 1.-f4 Ich schmeiße hier mal 1.-g5 in den Ring. Kann Weiß dann noch gewinnen? 2. h4 Sieht stark aus, oder? 2.-g6? Dem weißen König die Türe aufzustoßen, macht es doch recht einfach. 3. Ke5 a5
Essmann-Arlt
4. b3?! 4. Kxf4 Kxd6 5. Kg5-h6xh7 dürfte einfach gewinnen. Trotzdem verdirbt der Zug nichts. Irgendwann kommt Schwarz in Zugzwang und muss h6 spielen, wonach Kf6 ein Blutbad am schwarzen Königsflügel anrichtet, oder er muss den f4 spucken.
4.-h6 Schwarz fügt sich in sein Schicksal. Doch jetzt kommt es:
5. a3?? Weiß schmeißt den halben Punkt zurück ins schwarze Feld. Nach 5.-g5 dürfte Weiß mE nicht mehr gewinnen - der schwarze König betritt d7 immer dann, wenn der weiße auf e5 steht.
Z.B. 6. hxg5 hxg5 7. Kd5 Kd8 8. Kd4 (8. Kf5?? Kxd6 9. Kxg5 Ke5 -+) Ke8! und Weiß kommt nicht weiter. Aber er bekommt eine zweite Chance...
5.-b4? 6. a4? und nutzt sie wieder nicht. 6.axb4 axb4 7. Kf6 +-
6.-g5 Nun ist dieser Zug praktisch erzwungen und die Position remis, wäre da nicht
7. h5 g4??
Essmann-Arlt
(Position vor 7.-g4??)
Da fehlen mir die Worte. Schwarz will offensichtlich mit aller Macht verlieren. (7.-Kd8 ist mE remis. Sollte Weiß irgendwann Kg6 spielen, kommt g4.)
Endlich tat Julian ihm den Gefallen:
8. Kxf4 und kurze Zeit später 1-0.
Sagen wir mal Wunschergebnis;o)

Die Schützenhilfe bekamen wir: Spitzenreiter Laatzen verlor gegen SK Turm 3:5.
Wunschergebnis. Damit war uns zumindest die Relegation sicher.

Doch dann das:
Gretenberg gewinnt denkbar knapp mit 4,5:3,5 gegen HSK-Lister Turm und bleibt genau einen halben Brettpunkt vor uns im Endklassement.
Kein Wunschergebnis :(

Damit geht es in zwei Wochen nach Marienwerder zum Relegationsspiel. Ein echter Showdown! Die Spannung steigt, ob es auch dann und dort ein Wunschergebnis zu vermelden gibt.

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Montag, 26. April 2010
Wunschergebnisse 1/2
...gab es ziemlich viele an diesem Wochenende.

Freitag:
Bochum verliert zu Hause gegen Stuttgart.
Als 96-Fan ein Wunschergebnis.

Die Hannover Scorpions gehen im Eishockey Playoff-Finale mit 2:0 in Führung, indem sie in Augsburg in der Overtime den zweiten Sieg klar machen: Wunschergebnis.

Topalov gewinnt gegen Anand mit Weiß gegen einen Grünfeld-Inder.
Wunschergebnis, da resultative Partie.

Mein Gegner Pascal kommt nicht, ad hoc entscheiden sich Marius und ich, unsere Partie nachzuholen.
In dieser Stellung betätigt Marius, mit Weiß spielend, den Selbstzerstörungsknopf, indem er zwei Züge vertauscht und danach alles noch schlimmer macht:
Eilert-Loßin
14. Tc2? Tad8 15. f3? dxc4! 16. bxc4 Dxd3 17. Dxd3 Txd3 18. Sf4? Td2 19. Txd2 Sxd2 20. Td1 Sxc4 21. Td7 Kf7 0-1
Weiterer Kommentar erübrigt sich nach diesem Suizid wohl, außer:
Wunschergebnis!

Samstag:
Ich liege mit Halsschmerzen und Fieber im Bett.
Kein Wunschergebnis.

Leverkusen schlägt tapfer kämpfende 96er schmeichelhaft mit 3:0.
Kein Wunschergebnis.

Dafür verliert auch Nürnberg zu Hause 2:3 gegen den BVB. Wunschergebnis!

Anand schlägt mit einem hübschen Katalanen zurück.
Wunschergebnis, da resultative Partie.

Wird fortgesetzt.

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Freitag, 23. April 2010
Nachstellungen
Zum zweiten Mal in meinem Leben habe ich am Mittwoch Königsgambit im Nachzug gespielt.
Eigentlich eine schlechte Eröffnungswahl, da sie nicht gerade meinem Naturell entspricht, aber ich halte die Eröffnung an sich für spielbar.
Außerdem soll man gegen (vermeintlich) schwächere Gegner keine Gambits spielen. Allerdings ist mein Gegner für seine Probleme in der Zeiteinteilung bekannt, daher wollte ich, dass er in der Zeitnot eine komplizierte Stellung vorfindet.

Was mit Königsgambit im Nachzug gemeint ist?
1. e4 e5 2. c4?! f5 begann seinerzeit die Partie gegen Peter Kutschke. Er lehnte ab und ich konnte als Sieger aus der Eröffnung hervorgehen und gewann später auch die Partie.
Diesmal umgekehrt:
1. c4 e5 2. Sc3 f5 3. e4 Sf6.
Mein Gegner Thorsten Lössing nahm an und nachdem ich zwei gute Gelegenheiten auf Vorteil verpasste ergab sich diese Stellung.

Lössing-Loßin

Hier hätte Thorsten mit 14. Sc3 mit der Idee 15. Se4 nebst Lg5 in Vorteil kommen können.
Statt dessen wollte er schon einen Zug eher meiner Dame nachstellen:
14. Le3?! Sg7 15. Dd2?

Lössing-Loßin

Das hatte ich gesehen und schnell für ungefährlich befunden, da ich viel Holz für meine Dame bekomme.

15.-Lxa4 16. Lg5 Dxg3 17. fxg3 Sc2+ 18. Kf2 Sxa1

Lössing-Loßin

Im 18. Zug kam in Betracht, den König über d1 nach c1 zu überführen. Auf der f-Linie gefällt er mir natürlich um so besser. Natürlich bekomme ich den Springer nicht mehr raus, aber die 2 Türme sind hier sicherlich der Dame überlegen.
Da Thorsten hier schon ordentlich Zeit verbraucht hatte, ging es auch schnell zuende.

19. b3 Lc6 20. Db2 gxf5 21. Dxa1?
Das macht es noch schlimmer, aber auch sonst habe ich beste Aussichten. Der Rest:
21.-fxg4+ 22. Kg1 gxh3 23. Le3 Lg2 24. d4?! Sf5 25. Lf2 e4 26. Dc1 e3! 27. Le1 Sxd4 28. Ld3 Sf3#
Der 23. Zug von Weiß verhindert h2+ Kxh2 Tf2+.
Nach 27. Lxe3 habe ich eine angenehme Wahl zwischen 27.-Tae8 (das gewinnt, aber ich muss nach 28. Lh6 genau spielen), Sxg3 oder Sxe3. Ich war mir sicher, dass mindestens einer dieser Züge gewinnt. Nach 27.Le1 ist es natürlich sofort kaputt.

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Mittwoch, 21. April 2010
Doping mal wieder...
Nachdem sich RankZero schon mehrfach über die Anti-Doping-Aktivitäten des DSB ausließ, sind nun die Schachblätter dran.

Die Kernfrage ist mE:
Ist man bereit, um des schnöden Mammons willen offensichtlich sinnlose Regeln zu akzeptieren.

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Samstag, 17. April 2010
Einer fehlt noch...
Im letzten Artikel schrieb ich von schlechten Partien und Problemen. Die Probleme habe ich gezeigt, fehlt noch mein letztes Glanzstück vom Brett.

Es tröstet mich ja, dass auch andere Fehler machen, aber es macht es auch nicht besser.

Loßin-Kröger

Mein Gegner hatte gerade seinen Läufer von d4 nach f6 zurückgezogen (warum eigentlich?).
Ich stehe etwas schlechter und bin etwas in Zeitnot. Es folgte:
1. Le3?? Lb2!
Warum darf der eigentlich einfach zurückkommen?
2. Ta2 Dxb3
Hier gibt es eine versteckte Möglichkeit:
3. Lf4! Dxa2 4. Lxb8 Txb8 5. Db7 T~ 6. Td2, wonach ich "nur" zwei Bauern im Rückstand bin und ein wenig Kompensation durch meine aktive Figurenstellung habe.
3. Txb2 Dxd1
Ich verliere Qualität und Bauer, da 4. Txb8 Txb8 5.Lxc5 Dd5 völlig aussichtslos ist.
Endergebnis (kaum zu glauben, aber wahr): Remis und die Mannschaft siegt 4,5:3,5.

Ich frage mich ja, was für ein starker Spieler mein Gegner wäre, wenn er sehen könnte.

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Rohmasse
Warum kommt hier momentan so wenig?

Momentan produziere ich schwache Partien und ebenso schwache Probleme.

Seht selbst:
Selbstmatt

Selbstmatt in 3, 2 Lösungen.
Der Zusammenhang zwischen den zwei Lösungen ist nett. Ansonsten ist alles Mist: schlechte Ökonomie, keine stillen Züge.

Und noch ein Selbstmatt in 5:
Selbstmatt

Lustige Ausgangsposition, zwei vollzügige Varianten, Ökonomie in Ordnung, aber die Abspiele sind eher fad.

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Donnerstag, 15. April 2010
Urlaub!
Viele Grüße aus Süddeutschland!

Ihr langweilt euch ja nicht, schließlich gibt es ja hier noch eine Menge zu tun...

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Mittwoch, 31. März 2010
Saure Gurken?
Da ich schon längere Zeit nicht mehr am Brett saß, ist es hier etwas ruhig geworden. Saure-Gurken-Zeit?

Nun ja, dann probiert euch doch mal an dieser Gurke, äh, Studie aus der Schwalbe 238 des Argentiniers Alberto Foguelman.

Studie von Foguelman

Wie so oft in solchen Studien, ist ein schwarzer Bauer zum Einmarsch bereit und nicht mehr recht aufzuhalten. Wie hält Weiß trotzdem remis?

Viel Spaß beim Lösen!

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Mittwoch, 24. März 2010
Nur eine bekannte Studie...
... kann ausreichen, um sich für immer in die Annalen der Schachproblemkomponisten einzutragen.

Der Schweizer Uhrmacher David Joseph schaffte es mit dieser "kleinen" Studie, die 1921 im Sunday Express erschien.

Gewinnstudie von David Joseph

Weiß am Zug gewinnt.

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