Montag, 3. Januar 2011
Ein paar Steine mehr - Neudeutsch Teil 6
Es wird langsam etwas schwieriger, aber ich werde versuchen, niemanden abzuhängen.

Das folgende Stück ist aus dem Thematurnier zum 50. Geburtstag von Dieter Werner, wie bereits schon das Stück von Fomitschew aus Teil 3. Auf den Sieger dieses Turniers arbeiten wir hier so langsam hin.

Bei diesem Selbstmatt in 6 von Martin Minski gibt es schon ein paar Steine mehr als in Teil 5 und der Lösungsweg ist durchaus trickreich.

Minski 2009

Ich gebe nicht viel vor, außer einer offensichtlichen Sache und einem Nebenabspiel:
1.Sa5 mit der Idee 2.Tb5+ scheitert an Patt.
Stünde der schwarze König auf c7, so ginge 1.Dxh2+ Kc6 2.Sa5+ Kc5 3.Tb5+. Weiß kann den schwarzen König aber nicht nach c7 zwingen, dennoch spielt diese Variante eine Rolle.

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Da ich das Stück kenne, sage ich nur mal soviel, dass es nach einem (recht offensichtlichem) Pendelmanöver zur Stellungsverbesserung einen sehr überraschenden und paradox scheinenden Zug enthält, den man sicher nie in einer Partie anwenden würde.

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Also, das Pendelmanöver beginnt sicher mit Td5+ (nehme ich an), aber was die Paradoxie betrifft, ist das eine Tautologie, denn Selbstmatt ist in sich schon paradox und daher wenig partienah...
(Hilfsmatt kam gelegentlich in meiner Praxis vor.)

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Sicher ist das s# an sich paradox, allerdings kann man dieses Spielziel auch mit völlig orthodoxen Methoden und Motiven erreichen - es gibt genug s#, in denen einfach eine schwarze mattsetzende Batterie an einen ganz gewöhnlichen Mattsetzmechanismus angedockt wurde. Paradox wird ein s# insbesondere dann, wenn darin genrespezifische Motive genutzt werden, die Weiß im Normalschach schaden, hier aber nützlich sind (z.B. Verstärkung schwarzer Kraft).
Und - die Sehgewohnheiten orientieren sich ja gewöhnlich doch am eigenen Partiegewurstele ...
1.Td5+ stimmt, aber wo geht er danach hin und vor allem, wozu überhaupt?

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Welche schwarze Kraft soll denn verstärkt werden?
Vielleicht lässt Weiß ja die Umwandlung des Bh2 zu, um das Patt aus der Stellung zu nehmen? Aber kann Schwarz nicht nach jedem stillen Zug a6-a5 spielen?

Hhm, den Td2 opfern? Bin schon überfordert.

Der paradoxe Zug könnte Dh1-g1+ sein. Die schwarze Umwandlungsfigur ist vielleicht unschädlich, weil D und T auf a1 gleich matt setzen.

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Alles schon in der richtigen Richtung.
Noch könnte aber der wT auf a2 dazwischenziehen ...

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Ohne Vorsagen nicht zu finden! Oder?
Mit den überdeutlichen Hinweisen ist mein Vorschlag
1.Td5+ Kc6 2.Td3+ Kc5 3.Dg1+ hxg1D/T/L/S 4.Sa5 und Tb5 ist nicht mehr abzuwehren, weil Td3 und Kc5 das Feld b5 vor einer D abschirmen.
Oder 2.-Kc7 3.Dxh2+ Kc6 4.Sa5+ Kc5 5.Tb5+ axb5#.
Aber warum ist das Selbstmatt in 6? Oder habe ich ein Fehlerchen eingebastelt?

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Einfache Antwort
Weil Schwarz in einer Variante das Unvermeidliche noch einen Zug hinauszögern kann...

P.S. Ansonsten gebe ich MiBu schon recht. Für diejenigen, die nicht häufig solche Aufgaben lösen, sind sie schwer zu packen. Nichtsdestotrotz entschädigt nach meinem Empfinden die Ästhetik für die Mühen.

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Kein Schlagzwang, also:
1.Td5+ Kc6
2.Td3+ Kc5
3.Dg1+ Kc6
4.Dc5+ Kxc5
5.Sa5 h1~
6.Tb5+ axb5#

Keine Gewähr, da vom Blatt gelöst.

[Jetzt droht wahrscheinlich die nächste Stufe beim Selbstmatt-Diplom]

Aber sehr schön, das stimmt schon.

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...und trotzdem...
...hat es im Preisbericht nicht zu mehr als einem Lob gereicht. Vielleicht wäre mehr drin gewesen, wenn das Abspiel mit hxg vollzügig gewesen wäre.

Und das nächste Level hast Du hiermit freigespielt.

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