Montag, 4. Oktober 2010
Studienartig
Die folgende Stellung entstand in der Partie zwischen Nguyen und Huschenbeth bei der gerade beendeten Olympiade in Khanty-Mansiysk. Die deutsche Mannschaft hat leider die anfänglich gute Leistung in den letzten zwei Runden nicht bestätigen können und landete auf einem enttäuschenden 64. Rang.

Nguyen-Huschenbeth

Hier kam es zum Kurzschluss
55.Lb8 Td7 56.Kh3 Kd5
und wegen 57.-Tb7 0-1.

Die Frage, die hier der deutsche IM Schneider bei chessbase stellte, war, was denn nach 55.h3 sei. In der Tat ist der Gewinn danach schwer nachzuweisen. Aber die Stellung ist auch dann gewonnen. Folgendes ist in Betracht zu ziehen:
1. Fast alle Bauernendspiele sind für Schwarz gewonnen. Es sei denn er kann nach dem Übergang die Opposition halten.
2. Weiß muss ständig verhindern, dass Schwarz einfach den Bh3 abholt. Dies kann durch einen schwarzen Königszug nach g3 geschehen. Allerdings hat Weiß gar nicht so viele Läuferzüge auf der Diagonalen b8-h2: g3 und f4 fallen aus naheliegenden Gründen aus, h2 führt eigentlich immer zum Tausch T gegen L und damit zu 1. die restlichen 4 Felder können die schwarzen Figuren überdecken.
Der Läufer kann natürlich wegen 1. auch nicht nach e1 und f2.
3. Aber es gibt Konstellationen, in denen Weiß seine beiden Bauern gegen den g-Bauern geben kann und dennoch remis hält. Das gilt es zu vermeiden.

Also stelle ich meinen Gewinnweg nach 55. h3 vor:
55.-Td7!
Vielleicht nicht der einzige Gewinnzug, aber der klarste. Viele Möglichkeiten hat Weiß nicht.

Nguyen-Huschenbeth Analyse

Schnell erledigen kann man
I.56.Lh2 Td2+ 57.Kg1 Txh2!

Vergleichsweise einfach ist auch
II.56.Lb8 Kd5!
Es droht 57.-Tb7. Danach muss der wL nach h2 und wird getauscht, das entstehende Bauernendspiel ist gewonnen für Schwarz. Also sofort:
57.Lh2 Tb7 58.Lg1
Der Läufer muss die Diagonale wechseln, da er sonst mit verlorenem Bauernendspiel abgetauscht wird. Jetzt dringt der Schwarze nach g3 ein.
58.-Tb3 59.Lf2 Ke4 60.La7 Kf4 61.Ld4 Td3 62.Lf6 Td2+ 63.Kf1 Th2 oder 63.Kg1 Kg3

Der nächste Zug ist
III.56.La5 Ta7!
Auf der a-Linie steht der Turm sehr gut.
57.Lb4 Ta6!
Verhindert die Rückkehr des Läufers auf die Diagonale b8-h2.
58.Le7 Kf4 59.Ld8 Ta2+ 60.Kf1 Kf3 61.Lf6 Td2 62.Ke1 Td5 nebst 63.-Kg3

Am schwierigsten wird es bei
IV.56.Lb6 Td2+ 57.Kh1 (57.Kg1 ist schlechter) 57.-Tc2
Nguyen-Huschenbeth Analyse

a) 58.La7 hat das Problem, dass Schwarz jetzt nicht mehr den Bg5 bedrohen kann. 58.-Tc8 verhindert die Aktivierung des Läufers. 59.Kg2 Kf4 - jetzt hat Weiß kaum einen guten Zug. Auf 60.Lb6 oder 60.Ld4 folgt 60.-Tc2+ und jetzt folgt auf 61. Lf2 einfach ein Tempozug auf der 2. Reihe, wonach der Widerstand schnell bricht. Also folgt 61.Kf1, um nach 61.-Kg3 nicht auch noch mit Mattdrohungen kämpfen zu müssen. Und jetzt 61.-Kg3 62.Le3 Kxh3 63.Lxg5 Kxg4.
Nguyen-Huschenbeth Analyse
Diese Stellung mit Turm + Randbauer gegen Läufer ist für Schwarz gewonnen. Das ist nicht selbstverständlich, denn stünde der wL auf f4 wäre es schon remis. Aber so ist es einfach: der Bauer zieht nach h2, das Weiß nicht pünktlich unter Kontrolle bekommt.

b) 58.Ld8 Kf4 59.Kg1
Und jetzt kann man schnell daneben greifen: 59.-Kg3? 60.Lxg5 Kxh3 61.Lf4! und Weiß hat h2 und damit remis. Daher:
59.-Tc3!
Solche Manöver sollte man sich einprägen. Die c-Linie ist ungünstig, da ein mögliches Lxg5 das Matt auf c1 deckt. Daher geht es jetzt mit Tempo auf die d-Linie.
60.Kg2 Tc8 61.Le7 Tc2+ 62.Kg1 (62.Kf1 Th2) 62.-Td2
Schwarz ist am Ziel angelangt, der König kommt nach g3, aber es gibt noch einen kleinen weißen Trick:
63.Lb4 Td4 64.Lc5 Td5 65.Lf2 Kf3 66.Le1 Td1 67.Kh2 Ta1! nebst 68.-Ta2+ -+

c) 58.Kg1 Kf4 58.Ld8 ist Zugumstellung zu b).

Nachtrag:
Ich habe übrigens im Müller gelesen, dass diese Stellung hier für Weiß eine Festung ist.
Festung

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Dienstag, 28. September 2010
Es geht wieder los
Da in Niedersachsen der erste Spieltag nach offiziellem Plan in die Herbstferien fällt, ging es bei uns schon diesen Sonntag los.

Da unser neues erstes Brett nicht zugegen war, musste ich wieder an Brett 1 spielen. Das war in diesem Fall ziemlich unangenehm, da ich zum einen mit Schwarz ran musste, zum anderen bei unserem Gegner das erste und das zweite Brett ca. 300 DWZ trennen.

Nachdem ich schon einige Ungenauigkeiten begangen hatte, entstand diese Stellung, in der Weiß wohl einen Tick bequemer steht.

Rabinkov-Loßin

Mein Gegner hatte gerade den Turm von a1 nach d1 befördert und damit meine vermeintliche Drohung Lxh3 ignoriert.

16.-Lxh3?!

Wohl ein objektiv schlechter Zug.

17.De3

Jetzt hängen bei mir zwei Figuren. Hier gab es neben dem Textzug noch die Möglichkeit 17.-Lxg2. Das ist aber mit nur wenig praktischen Chancen verbunden wegen 18.Kxg2 b6 19. Dg5 und ins Endspiel will ich nun gar nicht gehen.

17.-Lg4 18. Dxc5 Lxf3 19.gxf3

Rabinkov-Loßin

Leider scheitert nun 19.-Dxf3 an 20. Dxe5+ f6 21. Td7+.

19.-Dg5+

Hier ist der Siegespfad des Weißen ziemlich schmal. Probiert euch mal dran!

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Freitag, 17. September 2010
Und wieder...
...eine EGTB-Studie.

Loßin 2009

Viel Spaß beim Lösen: Weiß am Zug gewinnt! Und wieder einmal: Es ist nicht so schwer, wie es aussieht ;o)

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Mittwoch, 8. September 2010
Mens sana in corpore sano
...und merke wie mein Hintern die Latte touchiert. Doch sie bleibt liegen! (Auflösung folgt!)

Um einen gesunden Geist in einem gesunden Körper seien die Götter anzubeten, so schrieb es der Römer Juvenal. Da es bei Schachspielern mit dem gesunden Geist meist eh nicht weit her ist, wollte ich herausbekommen, wie es um meinen Körper bestellt ist. Und so traf ich an einem Mittwoch Abend zusammen mit meinem 6 Monate alten Sohn im Nachbarkaff Immensen ein, um dort das Sportabzeichen zu versuchen. Das Sportabzeichen ist die offizielle Auszeichnung für überdurchschnittliche Fitness, so heißt es im Flyer.

Fünf Disziplinen lagen vor mir: Schwimmen, Springen, Werfen, Kurz- und Langstrecke.
Sorgen bereiteten mir von Anfang an die Disziplinen zwei und drei, da diese nicht gerade kompatibel zu meinem wenig gestählten 1,72m-63kg-Körper sind.

Um herauszufinden, ob ich es überhaupt schaffen kann, startete ich mit meiner absoluten Hassdisziplin.

1. Kugelstoßen (Werfen)
Ich hatte schon fast vergessen, wie schwer diese mutmaßlichen Wurfgeräte sind. Es sind 7,26kg. Meine Zielweite 7,75m. Wie soll das funktionieren?
Meine Versuche waren erbärmlich und wurden von meinem Sohn mit höhnischem Lachen beschieden. Doch dann gelang mir ein guter Stoß auf... ca. 6,50m. "Dir fehlen 1,5 Meter?" fragte der Organisator. "Dann werden wir Dich diesen Sommer noch öfter sehen." Betreten zog ich von dannen, las aber im Sportabzeichen-Flyer von möglichen Alternativen. Dazu später mehr.

2. Schwimmen
Ein paar Tage später ging es ins Freibad, wo die Schwimmleistung abgenommen wurde. 200m in 7 Minuten. Das heißt im Wesentlichen: Nicht absaufen! Ich zog ruhig meine Bahnen und schlug nach 4:59 an. Erste Prüfung geschafft.

3. Schwimmen (Werfen)
Ja, ihr lest richtig. Als Ersatzleistung für das Kugelstoßen kann man auch Schwimmen. Die Alternativen wären andere Wurfmöglichkeiten wie Steinstoß oder Schleuderball gewesen. Letzteres hätte ich aber wohl kaum in Immensen machen können, da deren Sportanlagen das nicht hergeben. Den Steinstoß hatte ich mal bei der Bundeswehr probiert und konnte froh sein, dass dieses 15-Kilo-Sportgerät nicht auf meinen Füßen landete.
Eine interessante Alternative wäre noch Turnen gewesen: Handstand auf dem Boden und Schwingen-hohe Wende am Barren. Das dürfte machbar sein, aber leider sind die ersten Termine alle draußen, da die Hallenzeiten sehr limitiert sind.
Und so probierte ich mich an der Schwimmersatzleistung für das Werfen. Diese war mit 2 Minuten für 100 Meter durchaus sportlicher angesetzt als die allgemeine Schwimmleistung. Das Problem ist, dass ich kein guter Schwimmer bin: Im Kraul verliere ich nach 2/3 der Strecke die Orientierung und beim Brustschwimmen verlassen mich ebenfalls nach ca. 65 Metern die Armmuskeln. Also musste eine Mischung her.
Nächstes Problem: Ich habe keine Ahnung, wie so eine komische Wende funktioniert. Das sieht im Fernsehen immer sehr gekonnt und grazil aus, aber bei meinen Versuchen war ich froh, am Ende noch oben und unten auseinander halten zu können.
Und so ging es wieder ins Freibad, die äußeren Bedingungen waren an diesem Tag durchaus gut. Das Bad war leer, es waren ca. 23 Grad und mein Sohn schlief selig im Kinderwagen. Ich ging zur Bademeisterin, klärte mit ihr mein Ansinnen und los ging es. Eine Bahn Brustschwimmen bis zum Ende, dort abgestoßen ging noch ganz gut. Doch dann wurden meine Arme wie prophezeit zu Pudding. Auch der Psychotrick, mir einzureden, mein Sohn schreie, half nur über weitere 10 Meter. Und so wurde die letzten 20 Meter gekrault. Ich schlug an, orientierte mich und bekam von der Bademeisterin 1:55 zugerufen. Geschafft!

4. 3.000m (Langstrecke)
Und wieder ging es am Mittwoch zum Sportplatz. Außer mir mussten noch ein paar Erwachsene die 3 km absolvieren. Ich hätte die 5 km vorgezogen, da ich dort noch klarer in der Zeit bleibe, war mir aber auch sicher, die geforderten 14:30 locker unterbieten zu können. Der Lauf erfolgte an der Landstraße, wo die Straßenpfosten die Strecke markierten. Bei km 6,3 startend liefen wir zu viert bis zur km 4,8 Barke und wieder zurück. Meine 13:10 finde ich ziemlich schwach, aber die Disziplin war damit erledigt. Meine Mitstreiter scheiterten allerdings bei dieser Strecke, einer denkbar knapp.
Langstrecke wird mich wohl noch Jahre nicht besonders fordern.

5. Weitsprung (Sprung)
4,30 Meter muss ein 30-39 Jahre alter Mann springen, um die Sprungdisziplin über den Weitsprung abhaken zu können. Mit 3 Kilometern in den Beinen schaffte ich immerhin 4,05 Meter.

6. 100m (Kurzstrecke)
Die Kurzstrecke ist sehr variabel, da man hier 100, 400 oder 1.000 Meter wählen kann. Bei den 1.000 Metern war ich mir sicher, dass ich die geforderten 4:10 schaffe. Aber mit 3 km und 3 Sprüngen in den Beinen hatte ich nichts besseres zu tun, auch mal die 100m zu probieren. Geforderte Zeit: 14 Sekunden. Erreichte Zeit: 14,4 Sekunden. Na ja!

7. Weitsprung die Zweite (Sprung)
Am nächsten Mittwoch versuchte ich es erneut mit dem Weitsprung. Doch auch ohne vorherigen 3km-Lauf kam ich nur auf 4,10 Meter. Es war an der Zeit, Alternativen zum Weitsprung zu suchen. Diese standen mit Hochsprung (1,30 Meter - das wird knapp) und Hocke oder Grätsche über den langen Kasten mit 1,1 Metern Höhe (das schaffe ich mit Sicherheit) zur Verfügung. Allerdings gibt es auch hier wieder die Hallenproblematik.

8. 1.000m (Kurzstrecke)
Leider war an diesem Mittwoch nur die Jugend vor Ort und so musste ich bei einem 800 Meter Jugendlauf meine 1.000 Meter mitlaufen. Die Bedingungen waren widrig, da es keine Stadionrunde gibt, sondern alle 100 Meter gewendet werden musste. Das kostet unheimlich viel Zeit und so kam ich erst nach 4:03 Minuten ins Ziel. Damit hatte ich allerdings die 4:10 Minuten unterboten und hatte damit auch die vierte Disziplin geschafft.

9. Hochsprung (Sprung)
Vorgestern bekam ich dann den Anruf, dass ich am Dienstag in die Halle könne und dort meinen Sprung über den Kasten erledigen könne. Als ich dann um 20:37 in der Halle erschien, war allerdings Hochsprung schon aufgebaut, da drei weitere sich daran probieren wollten. Die über 70 Jahre alte Kursleiterin musste 70 Zentimeter schaffen und tat dies mit Bravour.
Eine Dame mit Anfang 40 scheiterte hingegen an 1 Meter. Die bin ich dann noch aus dem Stand gesprungen. Aber die Frau hatte wirklich gar keine Technik, dann sind auch 1 Meter hoch.
Ein dünnes und hochgewachsenes Mädel brauchte 1,10 Meter und übersprang diese recht locker. Sie probierte spaßeshalber auch die 1,20 Meter, die ihr dann aber schon zu hoch waren.
Ich war alle Höhen mitgesprungen und hatte keine Probleme. Bei den 1,20 Metern merkte ich allerdings dann, dass der Hallenboden glatt und meine Schuhe rutschig sind. Daher musste ich einige Anläufe abbrechen. Bei 1,20 Meter sagte dann die Kursleiterin, dass ich noch ca. 10 Zentimeter zwischen mir und der Latte habe. Das wird eng. Und so wurden die 1,30 Meter aufgelegt und ich kam zu meinem ersten Versuch. Wieder gerutscht beim Anlaufen. Zweiter Versuch. Ich versuchte nun, beim Anlauf auf Nummer sicher zu gehen und wenn das nicht reicht, würde ich es eben barfuß versuchen. Ich lief an, sprang mit wenig Schwung ab und merke wie mein Hintern die Latte touchiert. Doch sie bleibt liegen!
Eine von den Volleyballerinnen, die nebenher schon ihr Netz aufbauten, bescheinigte mir: "Da war ja noch so viel Platz!" und zeigte mit ihren Händen gut 20 Zentimeter. Ich schaute zurück auf die Latte, die immer noch wackelte. Immerhin war es nett gemeint.
Damit war auch die fünfte Disziplin geschafft.

10. Formalitäten
Ich musste der Kursleiterin noch 3,- Euro aushändigen, schaffte noch die Matten zurück in den Gerätebereich (war deutlich anstrengender als die Sprünge) und werde jetzt wohl das Deutsche Sportabzeichen in Bronze am 19.11. im Immenser Sportheim in Empfang nehmen.

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Dienstag, 7. September 2010
Durchwachsene Ergebnisse...
...habe ich beim Schnellschach erzielt:

-Platz 5 beim Sommerfest in Greifswald (3,5/5)

-Im Viertelfinale ausgeschieden beim Schnellschachpokal der Schachdrachen

-5/9 nach 5/7-Start und Platz 20 beim Lehrter Open

Bis auf den Schnellschachpokal habe ich so ziemlich genau meinen Setzlistenplatz gespielt.

In vielen Partien konnte ich aufgrund der knapp bemessenen Zeit Gewinnstellungen nicht verwerten. Ich gebe mal zwei kleine Auszüge, was so geschah.

Krneta-Loßin

Hier hatte ich schon eine Gewinnstellung vergeben, aber dafür diese Remisstellung mit Schwarz erspielt. Leider blieben mir nur noch 20 Sekunden auf der Uhr, meinem Gegner 50. Ich wollte daher eine schnelle Entscheidung und versuchte
1.-Sb3
Eigentlich ein glatter Fehler, da die Stellung davor remis ist (1.-a3 oder 1.-Sd3) und jetzt 2.axb3 axb3 für Weiß gewonnen ist: Der Läufer geht nach g6 und der Springer kommt meist über a3 nach b1. Allerdings war mir klar, dass es in dieser Partie nie und nimmer mehr zu einem S+L-Matt kommen würde, insofern kein Fragezeichen.
2.Lxb3
Weiß sucht auch die praktische Chance. Allerdings hätte ich nun Erfolg haben können.
2.-axb3 3. a4 Kc3 4. a5
Nun war das Remis schon sehr nah. Zum Beispiel 4.-b2 5. Sd1+ Kb4!=
Aber mit hängender Platte griff ich kurz darauf fehl, ich glaube es war so:
4.-Kd3?! 5. Sd1 Kd2?? 6.Sb2+-
Die Partie endete mit meinem Plättchenfall.

Loßin-Simon
Mein Gegner war ein FM aus Neuruppin, der hier eigentlich die ganze Zeit eine bessere Stellung verwaltet hatte bis ich ausgleichen konnte und diese Stellung auf dem Brett stand. Mit gut 5 gegen knapp 3 Minuten hatte ich hier merklichen Zeitvorteil.
Er war sich sicher, hier noch besser zu stehen, ich war mir sicher, dass es ausgeglichen ist, was sicherlich ein zutreffendes Verdikt ist. Ich hatte hier zwischen 1. Dxd5 und 1. g4 zu wählen und nahm letzteres mit Remisgebot.
1. g4 Dxd4?
Das soll ein Gewinnversuch sein?! Jetzt stehe ich glatt besser, vielleicht sogar schon gewonnen.
2. exd4 Kf7 3.f4!
Jetzt sieht man das schwarze Dilemma. Ich drohe, mir mit 4.f5 einen Freibauern zu schaffen.
3.-Ke7 4.Kf3
Natürlich jetzt nicht 4.f5? wegen 4.-Kd7! 5.Kf3 exf5 6.gxf5 Kc6 und Weiß muss sich nach der Decke strecken.
4.-Kd7 5.Ke4 g6?
Das macht es leicht, aber auch alles andere verliert, z.B.: 5.-Kc6 6. h4 Kd7 7.f5 g6 (nach 7.-exf5+ 8.Kxf5 läuft es ähnlich) 8. fxe6+ Kxe6 9. d5+ Kd7 10. a5 usw.
Loßin-Simon
6. g5! fxg5 7. fxg5 Ke8 8. Ke5 Ke7
Jetzt gewinnt 9. a5 auf der Stelle, ich zog jedoch das hübsche
9. h3 a5 10. h4 vor, nachdem Schwarz die Opposition aufgeben muss und schnell verliert.

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Mittwoch, 25. August 2010
Hochzeitstag
Mein Privatleben halte ich ja überwiegend aus diesem Blog heraus. Dennoch sei mir dies gestattet:
Den folgenden Vierzüger-Drilling widme ich meiner Frau zum dritten Hochzeitstag.

Loßin 2010

Das ist die Zeroposition, also nicht lösungsrelevant.
a) +sSd3
b) +sSh8
c) +sSg1 und +wBe2

Jeweils Weiß am Zug, matt in vier.
Auf mein erstes orthodoxes Problem kann ich stolz sein. Die Komposition hat allerdings ein paar kleine Schwächen, aber eine Ehe ist ja auch nicht immer perfekt ;o) Trotzdem freue ich mich auf viele weitere Jahre mit Dir, Kati.

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Mittwoch, 18. August 2010
Eigenartig
Stefan hat auf seinem Blog schon drauf hingewiesen (siehe hier), aber auch ich kann nicht umhin, der Beilage "Eigenartige Schachproblem" der Schwalbe an dieser Stelle meinen Respekt zu zollen.

Es ist fast entmutigend für einen Kompositionsnovizen zu sehen, was es schon alles gibt. So manches Aha-Erlebnis ereilte mich, aber beim folgenden Stück, dachte ich so bei mir: "Verdammte Axt, da ist der vor über 100 Jahren (1907) ohne Computerhilfe drauf gekommen." Mit "der" ist der geniale Schachkomponist Niels Høeg gemeint, der als erster die perfekte Allumwandlung in einem Dreizüger umgesetzt bekam. Das war 1905.

Vielleicht ist das hier sogar nur ein Abfallprodukt seiner Allumwandlungsforschung, aber die Allumwandlung mit den vier Zwangsmotiven (im Gegensatz zu Hilfsmotiven) zu verbinden, ist mE unheimlich genial.

Es handelt sich um folgende Stellung:
Hoeg 1907

Die Aufgabe ist alles andere als alltäglich und lautet: Weiß erzwingt das Spielende nach zwei Zügen.
Viel Spaß beim Lösen!

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Freitag, 6. August 2010
Elternzeit
Mal eine private Anmerkung:
Ich befinde mich seit 2 Wochen in Elternzeit. Ich nutze die Zeit mit meinem Sohn ausgiebig und das Blog kommt dadurch etwas kürzer.
Zudem spiele ich ja auch derzeit sommerlochbedingt wenig, weswegen es auch weniger gibt, über das man berichten kann.

Ein paar Herzensangelegenheiten gehe ich jetzt auch in der Elternzeit an:
Zum Beispiel habe ich mich darum gekümmert, endlich in die Knochenmarkspendekartei für Menschen mit Blutkrebs aufgenommen zu werden. Ich würde mich über jeden freuen, der es mir gleich tut. Die Chancen, auf diesem Wege zum Lebensretter zu werden, stehen meines Wissens bei ca. 1%, aber irgendwie ist es doch schwer zu ertragen, dass ein genetischer Zwilling stirbt, weil man sich nicht hat typisieren lassen, oder?

P.S.
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Samstag, 31. Juli 2010
Merkwürdigkeiten
Schach960 Losso-Julian

Wie man leicht erkennen kann, haben wir gestern Schach960 gespielt. Das war die Grundstellung der ersten Runde. Ich hatte Weiß und mein Gegner Julian schaffte es, in Rekordzeit seine Stellung zu vernichten:
1.c4 c5? 2.Dxh7 +-
Das Problem ist dabei folgendes: Nach
2.-Sg6 3.Dxg8 Dxh2
bekommt Schwarz den Turm zwar zurück, stand nach
4.Sg3 Dxg1 5.Sf5
aber auf Abbruch.

Schach960 Losso-Jürgen

Die Stellung dieser Partie der dritten Runde gegen Jürgen sieht eigentlich ziemlich herkömmlich aus. Welche Qualen ich bisher durchzustehen hatte, kann man allerdings ermessen, wenn man weiß, dass ich ursprünglich groß rochiert hatte.
Ich hatte gerade 1.Tb1-a1 gezogen und jetzt kam es bei beiderseits 3 Minuten Restbedenkzeit zu folgendem Schlagwechsel:
1.-Txd3? 2.Df1?
Das ist typisch Suggestion im Schach. Ich habe doch die Möglichkeit, den Läufer auf a6 mit Schach zu schlagen, gut vorbereitet. Warum bloß mache ich es nicht? Ich kaufe Jürgen hier schlicht ab, dass sein Stappentraining Erfolg hatte ;o) Jetzt bin ich natürlich praktisch verloren, doch es kommt noch schöner:
2.-Dd4+ 3.Sf2 Txd1 4.Txd1 Df6 5.Ta1 Td2 6.c5
Schach960 Losso-Jürgen
6.-Txf2?
Wieder die gleiche falsche Kombi. Das Gute diesmal: Ich sehe es.
7.cxb6+ cxb6 8.Txa6+! bxa6 9.Dxf2 und kurze Zeit später darf mein Läufer gar ersticktes Matt geben.

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Donnerstag, 29. Juli 2010
Die offene Brieferei geht weiter
Najditsch hat in einem offenen Brief einen Kelch voller Spott und Hohn über die Riege der deutschen Funktionsträger ausgegossen. Sehr nett zu lesen. Kurze Randnotiz dazu: In seinem Brief nennt er den Spendenaufruf, den Jan Gustafsson für Olympia startete, halbherzig. Ich nannte ihn hier peinlich, kann mich aber auch mit seiner Wortwahl anfreunden.

Sein Fett weg bekommt dabei auch der Leistungssportreferent Deventer, der jüngst ebenfalls mit einem offenen Brief an unseren Schach-Kuranyi (oder Schach-Frings nach mibu) Igor Khenkin auf Funktionärsdeutsch klar machte: Du alter Sack hast Deinen Zenit schon lange überschritten und darfst daher gerne zu Hause bleiben.

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